Ausgangssituation
Mobilität und Lebensqualität von Bürgern sowie ihre Teilnahme am öffentlichen Leben und an nachhaltigen Entwicklungsprozessen sind stark von der Sicherheit des öffentlichen und des privaten Umfelds abhängig. In Südafrika ist die hohe Gewaltrate eines der Hemmnisse für die Entwicklung des Landes. Obwohl sich die Situation in den letzten Jahren leicht gebessert hat, nimmt das Land in Gewaltstatistiken international noch immer einen Spitzenplatz ein. Mangelnder Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen, hohe Arbeitslosigkeit und fehlende Zukunftsperspektiven, vor allem für junge Menschen, fördern Gewalt in der Gesellschaft.
Ziel
Die Bedingungen, um sichere Gemeinde zu schaffen, sind verbessert. Kommunen sind in der Lage, Maßnahmen zur Gewaltprävention umzusetzen, unterstützt von poltischen Akteuren der nationalen Ebene und aus den Provinzen.
Vorgehensweise
Die lokale Bevölkerung spürt die Auswirkungen von Gewalt und Kriminalität unmittelbar. Den Kommunen fehlen die nötigen Ressourcen und die institutionelle Leistungsfähigkeit, um sichere Nachbarschaften zu schaffen. Im Fokus des Vorhabens steht deshalb die Stärkung der kommunalen Handlungsfähigkeit, insbesondere in den Provinzen Eastern Cape und Gauteng sowie in den Metropolregionen Südafrikas. Das Vorhaben ist in drei komplementäre Handlungsfelder gegliedert:
1.Schließen der Umsetzungslücke. Der integrierte Ansatz zur Schaffung sicherer Gemeinden soll in nationalen Politiken, Strategien und Programmen verankert und insbesondere auf lokaler Ebene verwirklicht werden. Zur Umsetzung nationaler Politiken auf kommunaler Ebene ist die Klärung von Rollen, Funktionen und Ressourcenzuteilungen innerhalb des Regierungssystems entscheidend.
2.Vernetztes Denken und Handeln verbessert Austausch, Netzwerkbildung und die Zusammenarbeit staatlicher und nichtstaatlicher Akteure. Die Zusammenarbeit der Akteure auf unterschiedlichen Ebenen (national, in den Provinzen und lokal) und Sektoren wird gefördert, um eine integrierte Vorgehensweise zu stärken.
3.Aktive Jugend für sichere Gemeinden. Das Handlungsfeld stärkt jugendzentrierte Ansätze und fördert jugendspezifische Beiträge zur Gewaltprävention.
Wirkungen
Vom Vorhaben unterstützte Netzwerke, wie die Koordinationsplattform der Metropolregionen zur städtischen Sicherheit oder das Online-Portal SaferSpaces für Praktiker der Gewaltprävention, förderten Zusammenarbeit und Handlungsfähigkeit der beteiligten Akteure. In Nelson Mandela Bay wurden über 4.000 Jugendliche an 40 Schulen dabei unterstützt, aktiv zu sicheren öffentlichen Räumen in ihren Gemeinden beizutragen. Jugendfördernde Maßnahmen in den Pilotprovinzen erreichten, mit Beteiligung sozialer Medien, bis zu 20.000 Jugendliche.
Die Verankerung von Gewaltprävention in Regierungsprogramme wurde unterstützt, beispielsweise in das breitenwirksame Arbeitsbeschaffungsprogramm Community Work Programme oder die integrierte Entwicklungsplanung (IDPs) von Kommunen.
Im Rahmen der Politikberatung wurde das Thema Gewaltprävention in die nationale Stadtentwicklungspolitik integriert und die exemplarische Umsetzung gemeinsam mit Partnern unterstützt.
Im Rahmen internationaler Austausch- und Lernformate wurden südafrikanische Experten und Entscheidungsträger mit denen aus anderen Ländern, vor allem in Europa, Afrika und Lateinamerika, vernetzt und damit Süd-Süd- und Nord-Süd-Austausch gefördert.