Ausgangssituation
Die Agenda 2030 betont, wie eng aktuelle soziale, ökologische und wirtschaftliche Herausforderungen miteinander verbunden sind. Jedoch fehlt es an entsprechenden horizontalen und vertikalen Verbindungen in institutionellen Lern- und Kooperationsnetzwerken, die in der internationalen Zusammenarbeit meist fachlich oder regional differenziert sind sowie dem Austausch von Akteuren, die sich auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene mit der Umsetzung der Agenda 2030 befassen.
Vorgehensweise
Die interdisziplinären und praxisorientierten Dialogräume der GLAC bringen Entscheidungstragende und Change Agents aus Politik, Wirtschaft, Bildung und Forschung sowie der Zivilgesellschaft grenzübergreifend zusammen, um zu Themen der Agenda 2030 zu arbeiten. Sie bieten Raum für die gemeinsame Suche nach neuen Ansätzen und Initiativen, die regionale und fachliche Silos verlassen. Dazu gehören die persönliche und kollektive Entwicklung, das Zuhören und die Stärkung des gegenseitigen Verständnisses sowie der Aufbau neuer vertrauensvoller Partnerschaften, um die Innovationsfähigkeit und die Führungskompetenzen der Teilnehmer*innen entsprechend zu entwickeln. Mit renommierten Partnern wie z.B. der Asian Development Bank, der Thomsons Reuters Foundation, der Access to Insurance Initiative und dem Global Forum on Migration and Development wurden bisher Dialogprozesse zu Themen wie Gender, Anti-Trafficking, Migration und Inclusive Insurance ins Leben gerufen. Die spezifischen Probleme und Herausforderungen der Teilnehmenden stehen stets im Mittelpunkt. Sie bringen unterschiedliche Fachkenntnisse mit und erkunden gegenseitig ihre Perspektiven, um konkrete Antworten auf die komplexen Entwicklungsherausforderungen von heute zu finden. Sie setzen sich experimentellen Formaten aus, um Komplexität zu verstehen, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aufzubauen und neue Lösungen mitzugestalten. Das dabei entstehende Netzwerk von Change Agents bietet Unterstützungs- und Austauschmöglichkeiten um nachhaltige Veränderungen zu entwickeln und umzusetzen.
Ziel
Innovative Dienstleistungsangebote der Global Leadership Academy werden von Akteuren der internationalen Zusammenarbeit zur Umsetzung der Agenda 2030 genutzt.
Wirkung
Die GLAC-Community zählt derzeit fast 800 Change Agents aus allen Sektoren in über 100 Ländern. Die Mehrheit der Teilnehmenden der Dialogprozesse bescheinigen eine deutliche Verbesserung ihrer Führungskompetenz und die Zunahme der Entwicklung und Umsetzung von Transformationsprozessen. Mitglieder des Netzwerkes werden für Beiträge auf internationalen Symposien (Global Solutions, European Women Lawyers Association, Elizabeth Käsemann Stiftung etc.) oder die Kommentierung von Positionspapieren angefragt. Beispiele für systemische Wirkungen sind zu einem die Weiterführung des gender- und diversitätssensiblen Dialogansatzes im Global Forum für Migration and Development und der 2019 gegründeten Global Academy for Dialogue on Migration. Im Rahmen des Anti-Trafficking Labs entstanden 74 Initiativen wie z.B. Kampagnen, die zur Verurteilung von Menschenhändlern führten (Uganda & Malawi), ein grenzübergreifender Austausch und Training für Mitarbeiter des Grenzschutzes Uganda/Kenia, eine Hotline zur Prävention und Beratung zum Thema Menschenhandel. Teilnehmende des Gender Dialogprozesses haben K-Lab, ein globales Wissens- und Innovationsnetzwerk, rund um Fragen der Gender-Gerechtigkeit gegründet. Das Insurance Lab bewirkte u.a. die Entwicklung von Versicherungsprodukten für den Agrarsektor, die Einführung von elektronischen Signaturen, die den Online-Versicherungsverkauf ermöglicht. Die nachhaltigen Aktivitäten, die deutlich über den zeitlichen Rahmen der von der GIZ organisierten Dialogprozesse hinausgehen, stellen eine Besonderheit der GLAC Community im Vergleich zu Netzwerken anderer Anbieter dialogischer Ansätze und Labformate dar. Community-Arbeit und Wirkungsmonitoring sind daher neben den Dialogprozessen zentrale Elemente der GLAC.