Ausgangssituation
In seinem Regierungsprogramm hat Präsident Maithripala Sirisena den Ausbau regenerativer Energiequellen und die Verbesserung der Energieeffizienz angekündigt. Sri Lanka will mittelfristig seine Abhängigkeit von Erdöl und Kohle reduzieren. Derzeit werden rund 60 Prozent des Energiebedarfs über fossile Brennstoffe gedeckt. Dies verursacht große Umweltbelastungen und aufgrund des stetig wachsenden Energieverbrauchs auch steigende Devisenabflüsse.
Sri Lanka verfügt über hervorragende Voraussetzungen für die Nutzung von Solarenergie, Wasserkraft, Biomasse und Windenergie. Hinzu kommen große Potenziale bei der Steigerung der Energieeffizienz, was dämpfend auf die Energiepreise wirkt und zur Senkung der Abhängigkeit von Energieimporten und des Ausstoßes von klimaschädlichem Kohlendioxid beiträgt.
Initiativen für erneuerbare Energien und Energieeffizienz kommen bislang jedoch kaum voran. Das liegt nicht nur am noch immer mangelhaften Investitionsklima für solche Projekte, sondern auch an unzureichender Aufklärung und Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung sowie an zu wenigen zur Nachahmung geeigneten Pilotanlagen.
Beteiligung und ein bewusster Umgang mit Energie setzen ein grundlegendes Verständnis der Formen von Stromgewinnung, von technischen Lösungen, aber auch von den Möglichkeiten eigenen Handelns voraus. Effizienzverbesserung beim Energieverbrauch ist ein wirksamer Hebel, um private Haushalte von Energiekosten zu entlasten und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Besonders in ländlichen Gebieten Sri Lankas mangelt es an Information und Sensibilisierung für den effizienten Umgang mit Energie in privaten Haushalten und Gemeinden. Die offizielle Informationspolitik ist noch nicht ausreichend an die sprachlichen und medialen Bedürfnisse der Nutzer angepasst; es gibt zu wenige Beispiele, die landesweit Vorbildcharakter haben. Große Potenziale bei der Einsparung von Energiekosten und bei der Gestaltung eines nachhaltigen nationalen Energiemanagements bleiben so ungenutzt.
Ziel
Sri-lankische Haushalte und Gemeinde sind sensibilisiert und informiert über Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energien.
Vorgehensweise
Im Auftrag des Auswärtigen Amtes unterstützt die GIZ das sri-lankische Ministerium für Energie und erneuerbare Energien dabei, die Energieeffizienz durch landesweite Kommunikationsarbeit signifikant zu verbessern. Das Vorhaben wird in enger Zusammenarbeit mit der Sri Lanka Energy Managers Association (SLEMA), der Sri Lanka Sustainable Energy Authority (SLSEA) und einer PR-Agentur umgesetzt. Es umfasst zwei ineinandergreifende Komponenten:
1. Medienkampagne
In Übereinstimmung mit den energiepolitischen Zielen Sri Lankas soll im Rahmen einer crossmedialen Kampagne landesweit für Energieeffizienz und den haushaltsnahen Einsatz von erneuerbaren Energien geworben werden.
Die Kampagne greift auf traditionelle und soziale Medien zurück, um privaten Haushalten einfache, praktische Anleitungen für den Alltag zum effizienten Umgang mit Energie zu vermitteln. Praxisbeispiele für erneuerbare Energien aus Deutschland sollen darüber hinaus für technische Möglichkeiten sensibilisieren und ein Bild von der deutschen Energiewende skizzieren. Auch die Rolle der erneuerbaren Energien als zentraler Bestandteil effektiver Minderungsmechanismen von Treibhausgasemissionen und Luftschadstoffen soll verständlich präsentiert werden.
2. Förderung der Energieexzellenz Sri Lankas
Basierend auf den Botschaften der Medienkampagne soll ein landesweiter Wettbewerb Gemeinden einladen, ihr Engagement und ihre Projekte zu Energieeffizienz und erneuerbaren Energien vorzustellen. Eine Fachjury wählt die Siegergemeinde aus. Sie wird anschließend vom Vorhaben dabei unterstützt, ihre strukturellen Voraussetzungen zu verbessern, um sich zu einer innovativen Energiekommune zu entwickeln, der im ganzen Land nachgeeifert wird.