2013.6253.2

Inclusive Business Platform

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Dauer
Partner
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Projektdarstellung Inclusive Business Plattform 2013.6253.2

Ausgangssituation

In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern haben arme Bevölkerungsschichten in der Regel einerseits keine Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten und andererseits auch keinen Zugang zu essentiellen Produkten und Dienstleistungen wie Wasser, Strom und Gesundheitsdienstleistungen. Drei Milliarden Menschen leben von weniger als zwei US-Dollar pro Tag, eine Milliarde verfügen über bis zu acht US-Dollar. Zusammen bilden diese den „Sockel der weltweiten Einkommenspyramide" (Base of the Pyramid – BoP). Unternehmen schrecken aufgrund der herausfordernden wirtschaftlichen und politischen Risiken vor Investitionen in diese BoP-Märkte zurück. Die Folge ist, dass ärmere Bevölkerungsschichten kaum als Mitarbeiter, Produzenten, Zulieferer und als Konsumenten in Wirtschaftsprozesse eingebunden werden. BoP-Märkte bieten aber ein großes wirtschaftliches und soziales Potenzial: Als Wachstumschance für Unternehmen sowie zur Armutsminderung durch Einbindung der ärmeren Bevölkerungsschichten mittels breitenwirksamer Geschäftsmodelle (Inclusive Business Models – IBM) in Wirtschaftskreisläufe.

Ziel

Das Vorhaben verfolgt daher das Modulziel: Unternehmen wenden bei ihren Geschäftstätigkeiten in Schwellen- und Entwicklungsländern verstärkt IBM an, die ärmere Bevölkerungsschichten als Konsumenten, Zulieferer, Distributoren oder Mitarbeitern einbinden.

Indikatoren:

1. 70 Unternehmen stufen die über Peer-Learning-Formate bereitgestellten Informationen und Erfahrungen als hilfreich für die Umsetzung ihrer Geschäftstätigkeiten an der BoP in Schwellen- und Entwicklungsländern ein.

2. Der deutsche EZ-Beitrag zur Finanzierung einer Koordinierungsstelle des IB Netzwerks und ihrer Aktivitäten reduziert sich auf 25%.

3. Die durch das Netzwerk unterstützten breitenwirksamen Geschäftsmodelle binden 50% mehr Menschen am unteren Ende der Einkommenspyramide als Kunden, Zulieferer, Distributoren oder Mitarbeiter ein.

Vorgehensweise

Bei der Entwicklung, Umsetzung und Skalierung von IBM sind überbetriebliche Kooperationen und eine enge Abstimmung sowohl zwischen dem Unternehmen und der BoP als auch mit anderen, lokalen Unternehmen und weiteren Stakeholdern (NRO, Impact Investoren) notwendig. Die notwendigen Abstimmungsprozesse sind komplex und bedürfen einer konsequenten, zielgerichteten Unterstützung. Das IBP-Vorhaben gliedert sich ein in die BMZ-Strategie zur Kooperation mit der Wirtschaft und Privatwirtschaftsförderung und baut auf den bisherigen Erfahrungen der deutschen und internationalen EZ bei der Förderung von IBM auf (z.B. BoP-Branchendialoge, G20 Inclusive Business Workshops). Das Vorhaben ist global tätig, baut ein internationales Netzwerk von Unternehmen und weiteren öffentlichen und privaten Stakeholdern auf und unterstützt über Peer-Learning-Formate sowohl die Weiterentwicklung als auch Verbreitung von IBM. Die Inclusive Business Plattform entwickelt und bietet zudem Dienstleistungen an (Beratungsinhalte, Lern- und Austauschformate) und fördert in Kooperationsländern gemeinsam mit Unternehmen die Umsetzung von IBM.

Wirkungen

Sowohl für lokale als auch für internationale Unternehmen sind BoP-Märkte aufgrund der Größe und der positiven Wachstumsprognosen äußerst attraktiv. Gleichzeitig können sie durch innovative Geschäftsmodelle, Produktentwicklungen und Dienstleistungen aktiv zur Armutsbekämpfung und Erreichung der MDGs beitragen. Die Anwendung dieser Geschäftsmodelle reduziert Armut, denn ein größeres Angebot an Produkten und Dienstleistungen führt zu mehr Wettbewerb; niedrigere Preise und/oder höhere Qualität von Produkten und Dienstleistungen erhöhen die Kaufkraft einkommensschwacher Konsumenten; die Integration von armen Bevölkerungsschichten schafft außerdem zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten und Einkommensquellen. Zudem sind diese unternehmerischen Ansätze eine finanziell nachhaltige und potentiell gut skalierbare Lösung für Entwicklung und Armutsreduktion.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
25010

Entwicklungspolitische Kennungen

Hauptziel:

  • Handelsentwicklung

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
G130 Zusammenarbeit mit der Wirtschaft

Nachfolger-Projekt
2015.6256.0

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
3.345.862 €

Aufträge mit ähnlicher thematischer und geografischer Passung:

Ghana, Indien, Kenia, Namibia, Ruanda
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