Ausgangssituation
In den Gebirgslagen des Kaukasus sind Siedlungen und Dörfer vor allem dort entstanden, wo Wälder einen gewissen Schutz gegen Lawinen, Steinschläge, Erdrutsche und ähnliche Erosionsereignisse boten. Überweidung und Übernutzung der Gebirgswälder (Schafweide, Brennholzbedarf) führen zur Degradierung der Biodiversität. Sie hat sich, angesichts der zunehmend auftretenden Witterungsextreme als erste Auswirkungen des Klimawandels, zu einem existenziellen Problem für die Bevölkerung im Gebirge ausgewachsen.
Die Bedeutung von Wäldern und intakten alpinen Graslandschaften für den Boden- und Erosionsschutz sowie den Erhalt eines für die Landwirtschaft günstigen Kleinklimas ist erkannt. Konzepte zum Erosionsschutz wurden jedoch bislang weder erstellt noch umgesetzt.
Ziel
Konzepte zu integriertem Erosionsschutz werden in nationalen Regelungen zur nachhaltigen Landnutzung und Sicherung der Biodiversität berücksichtigt.
Vorgehensweise
Das Vorhaben verbindet einen gemeindebasierten Ansatz mit dem Ansatz der ökosystembasierten Anpassung. In den Pilotgebieten werden Erosion und Weidezustand erfasst und kartiert, um auf dieser Grundlage geeignete Erosionsschutzmaßnahmen zu identifizieren. Neben gezielten kleinflächigen Aufforstungen, kommunaler Waldwirtschaft und ingenieursbiologischen Erosionsschutzmaßnahmen gehört zum integrierten Erosionsschutz auch nachhaltiges Weidemanagement, mit unterschiedlicher Ausprägung in den drei Ländern.
Begleitend werden Anreizinstrumente entwickelt, zum Beispiel Verbesserung der Weidequalität, Anpassung von Pachtverträgen oder Ausbau und Entwicklung von Wertschöpfungsketten. Capacity Development und Umweltsensibilisierung sind Querschnittsthemen. Ein regionaler Austausch zum integrierten Erosionsschutz wird mithilfe des Regionalen Umweltzentrums für den Kaukasus (RECC) eingerichtet.
In Georgien ist das Vorhaben hauptsächlich in der Region Tuschetien tätig, in Armenien in den Provinzen Aragatsotn und Shirak sowie in Aserbaidschan in der Region Ismayilli.
Die Maßnahmen in Armenien finanziert die Austrian Development Agency.