Ausgangssituation
Vietnam ist eines der am schnellsten wachsenden Länder Asiens. Die wirtschaftliche Entwicklung leidet jedoch bereits unter Engpässen in der Stromversorgung. Um diesen zu begegnen, müssen Stromerzeugung, Netzkapazitäten und Energieeffizienz (EE) gesteigert werden. Der Entwicklungsplan für den Stromsektor sieht eine Steigerung der Erzeugungskapazitäten vor: Von knapp 39.000 Megawatt (MW) im Jahr 2015 auf über 60.000 MW im Jahr 2020 und 129.500 MW im Jahr 2030. Dafür sind Investitionen in Höhe von umgerechnet 125 Milliarden Euro nötig. Ein Viertel davon ist dafür vorgesehen, Stromnetze zu modernisieren und auszubauen.
Ende 2012 wurde die Smart Grid Entwicklungsstrategie (Smart Grid Road Map - SGRM) verabschiedet. Sie legt fest, dass mit dem Netzausbau die Digitalisierung des Netzes einhergeht. Das bedeutet, dass ein intelligentes Stromversorgungssystem – ein sogenanntes Smart Grid – entsteht. So werden netzbedingte Versorgungsstörungen verringert und Effizienzpotenziale des Stromnetzes gehoben.
Bislang wurde der Netzbetrieb automatisiert und die Zuverlässigkeit des Netzes durch schnellere Fehlererkennung und -behebung erhöht. Dies bringt die teilweise veralteten Stromnetze auf den heutigen Stand der Automatisierung.
Digitalisierung und Flexibilisierung beim Um- und Ausbau von Netzen sollen die technischen Grundlagen für deutlich höhere Anteile von Strom aus volatilen Erneuerbaren Energien (vRE) schaffen und die Voraussetzungen für effiziente Energie verbessern. Dieses Vorgehen ist eine klimafreundlichere Alternative zu der derzeit noch Kohlenstoff-intensiven Stromausbauplanung Vietnams.
Ziel
Vietnamesische Stromnetz-Experten nutzen verbesserte Kapazitäten, um ein intelligentes Stromversorgungssystem (Smart Grid) zu entwickeln, das erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz zuträglich ist.