Marokko hat sich im Rahmen seines 2021 überarbeiteten nationalen Klimaschutzbeitrags (Nationally determined contribution, NDC) zum Pariser Klimaabkommen ehrgeizige Klimaziele gesetzt. Es ist eines der wenigen Länder, deren NDC mit dem langfristigen Ziel des Pariser Klimaabkommens, den globalen Temperaturanstieg auf „deutlich unter" 2°C zu begrenzen, konform geht. Die Kosten für Minderungsmaßnahmen im NDC werden auf 38,8 Mrd. USD und für Anpassungsmaßnahmen auf 40 Mrd. USD im Zeitraum von 2021 bis 2030 geschätzt.
Um die erhebliche Lücke zwischen den verfügbaren Ressourcen und dem Investitionsbedarf für die Erreichung der NDC-Ziele zu decken, erwägt die marokkanische Regierung die Einführung geeigneter wirtschafts- und finanzpolitischer Instrumente. Die Instrumente könnten klima-sensitive Budgetierung, CO2-Preissysteme, Maßnahmen zur Mobilisierung privater Finanzierung, sowie die Generierung von Einnahmen aus dem Verkauf von CO2-Gutschriften auf dem internationalen CO2-Markt, wie in Artikel 6.2. und 6.4 des Pariser Klimaabkommens definiert, umfassen.
Zwar erkennen die für die Umsetzung der marokkanischen NDC zuständigen Ministerien die Notwendigkeit der sozialverträglichen Nutzung von ökonomischen Instrumenten im Klimaschutz konzeptionell als kosteneffiziente Lösung an, mit denen die NDC-Ziele erreicht und die Lebensgrundlagen der Menschen verbessert werden, setzen diese jedoch noch nicht systematisch um. Es mangelt auch an ressortübergreifender Koordinierung klimaschutzpolitischer Maßnahmen.
Das Modul fördert daher die Nutzung ökonomischer Anreize für eine erfolgreiche Klimapolitik und NDC-Umsetzung in Marokko und trägt zur Realisierung einer „Just Transition" bei.