Ausgangssituation
Seit einigen Jahren bekommt der Inselstaat Timor-Leste die Folgen des Klimawandels immer deutlicher zu spüren. Dennoch sind der Bevölkerung die negativen Auswirkungen des Klimawandels nicht bewusst, was die Gefahr nur vergrößert. Gleichzeitig ist die Fähigkeit des Landes zu reagieren begrenzt, da finanzielle und personelle Ressourcen fehlen.
Die meisten Menschen sind auf Subsistenzwirtschaft angewiesen. Das macht sie sehr anfällig für klimawandelbedingte Risiken. Probleme wie Erosion, Bodendegradation und sinkende Grundwasserspiegel werden durch die nicht nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen weiter verschärft.
Ziel
Durch den Klimawandel gefährdete Gemeinschaften in bestimmten Subdistrikten bewältigen dessen negative Auswirkungen, indem sie natürliche Ressourcen nachhaltig bewirtschaften.
Vorgehensweise
Dieses EU-finanzierte Programm ist an das Regionalvorhaben der GIZ „Klimawandel in der pazifischen Inselregion" gekoppelt. Gemeinsam mit dem Ministerium für Landwirtschaft und Fischerei (MAF) und portugiesischer Entwicklungszusammenarbeit fördert die GIZ zur Anpassung an den Klimawandel geeignete Verfahren, die auf einer integrierten Bewirtschaftung von Wassereinzugsgebieten basieren.
Im Rahmen des Programms werden die Gemeinschaften in einem partizipativen, inklusiven und konfliktsensiblen Prozess mobilisiert und für mögliche Risiken sensibilisiert. Entscheidungsträger bekommen verlässliche Klimadaten an die Hand. Das erleichtert die Verankerung von Anpassungsstrategien in lokalen Planungsprozessen. So werden auf lange Sicht verschiedene bewährte Anpassungsmaßnahmen Eingang in die dörflichen Entwicklungspläne finden.
Die GIZ unterstützt Wasser-, Boden- und Waldschutz- sowie Wiederaufforstungsmaßnahmen, vor allem in hoch gelegenen Gebieten. Zudem wird eine Strategie zur Bewirtschaftung von Wassereinzugsgebieten erarbeitet und in den Zielgebieten umgesetzt.
Wirkung
In neun Dörfern wurden Risikoabschätzungen unter Beteiligung ortsansässiger Landwirte und lokaler Behörden vorgenommen. Den beteiligten Dorfbewohnern ist inzwischen bewusster, welche Schwierigkeiten auf sie zukommen.
Die agrarmeteorologische Abteilung des MAF hat mit Unterstützung der Programmmitarbeiter ermittelt, welche zusätzlichen Mittel und Ressourcen das Ministerium benötigt. Auf Grundlage dieser Daten hat es einen strategischen Entwicklungsplan und eine jährliche Maßnahmenplanung aufgestellt.
Die Gemeinschaften können erstmals Bodenkarten nutzen und wurden im Rahmen des Programms mit den aktuellen Klimavorhersagen vertraut gemacht. Diese Informationsquellen helfen ihnen, ihre Landnutzungsplanung anzupassen und zu verbessern.
Auf institutioneller Ebene sind wichtige Funktionsträger in der Förderung von Verfahren zur Anpassung an den Klimawandel geschult worden. Zudem werden vor Ort neue Methoden erprobt.