2014.2253.4

Konfliktsensible Ressourcen- und Vermögensverwaltung (COSERAM)- Modul 1

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Dauer
Partner
National Economic and Development Authority (NEDA)

Ausgangssituation

Caraga ist eine Verwaltungsregion im Nordosten der philippinischen Insel Mindanao. Sie ist durch Holzwirtschaft, ausgedehnte Wasserressourcen und reiche Mineralvorkommen wie Eisen, Gold, Silber, Nickel, Chromeisenerz, Mangan und Kupfer geprägt. Hinzu kommt eine große Artenvielfalt, insbesondere in der Agusan-Marsch in der Provinz Agusan del Sur. Das gesamte Ökosystem und seine Biodiversität sind jedoch durch nicht angepasste und einseitig auf ökonomische Interessen ausgerichtete Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen stark gefährdet. Wissen und Praktiken der Land- und Ressourcennutzung der indigenen Gemeinschaften, die hier einen Großteil der Bevölkerung ausmachen, jedoch stark marginalisiert sind, werden nicht angemessen berücksichtigt.

Trotz ihres Entwicklungspotenzials gehört Caraga noch immer zu den ärmsten Regionen des Landes. 40 Prozent der Bevölkerung lebten 2012 unterhalb der Armutsgrenze. Unter anderem führt die ungleiche Verteilung von Land und Ressourcen zu politischen und sozialen Konflikten. Hinzu kommt, dass die kommunistische Rebellengruppe New People’s Army in dieser Region nach wie vor aktiv ist.

Im Rahmen einer partizipativen Friedens- und Konfliktanalyse wurden fünf notwendige friedensstiftende Maßnahmen für die Region Caraga identifiziert:

1. Klassifizierung und Vermessung von Grund und Boden

2. Verbesserung von Rechtsvorschriften zur Nutzung von Land und natürlichen Ressourcen und deren Durchsetzung

3. Bewirtschaftung und Nutzung der vorhandenen Ressourcen

4. Sicherheit für die Menschen, insbesondere durch lokale Konflikttransformation und die Verbesserung der Lebensbedingungen

5. Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen

Ziel

Natürliche Ressourcen und Vermögenswerte werden friedlich, nachhaltig und zum Nutzen der lokalen Bevölkerung in ausgewählten Gebieten der Region Caraga bewirtschaftet.

Vorgehensweise

Das Programm bietet Fachministerien Beratung an, um die Lage der Zivilgesellschaft vor Ort zu verbessern sowie das Bewusstsein für ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Ressourcenmanagement zu stärken. Zudem fördert es Prozesse mit Beteiligung aller betroffenen Akteure, um den Dialog zwischen den Konfliktparteien zu beleben und sie dabei zu unterstützen, selbst zu informellen und/oder formellen Vereinbarungen zu gelangen. Zur Beilegung von Konflikten, insbesondere um Grund und Boden und unterschiedliche Interessen der Landnutzung, innerhalb oder zwischen den lokalen Gemeinschaften, werden Schieds- und Schlichtungsverfahren genutzt. Darüber hinaus setzt sich das Programm für eine stärkere Anerkennung und Nutzung indigener Praktiken zum Erhalt von Biodiversität und ein konfliktsensibles Ressourcenmanagement in der Agusan-Marsch ein.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Beispielhafte Ergebnisse des Programms sind:

• Erarbeitung eines konfliktsensiblen Ökosystemansatzes gemeinsam mit lokalen Partnern für die Gemeinde Malimono und das umliegende Hoch- und Tiefland unter Einbeziehung und Anerkennung der Rechte der indigenen Bevölkerung

• Einrichtung gemeindebasierter Managementstrukturen und gemeinsame Ausarbeitung eines konfliktsensiblen Entwicklungskonzeptes für ein stillgelegtes Holzabbaugebiet durch die Stadtverwaltung Butuan City und das Ministerium für Umwelt und natürliche Ressourcen

• Gestärkte Zusammenarbeit der Provinzregierung von Agusan del Sur mit der Nationalen Kommission für indigene Völker bei der Festlegung und Anerkennung von angestammten Gebieten der indigenen Bevölkerung

• Partnerschaftsvertrag mit fünf indigenen Gemeinschaften der Manobo zur Anwendung indigener Praktiken für den Erhalt und die Dokumentation der Biodiversität

• Bessere Berücksichtigung der Konfliktthemen in den lokalen Entwicklungs- und Landnutzungsplanungsprozessen der Provinzregierung von Surigao del Norte

• Aufnahme der Belange der indigenen Bevölkerung in die nationalen Richtlinien der Landnutzungsplanung der Aufsichtsbehörde für Bebauung und Landnutzung

• Überarbeitung der Richtlinien für eine nachhaltige und kultursensible Planung der indigenen Völker in ihrem angestammten Land anhand praktischer Erfahrungen des Programms in Pilotgebieten

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
15220

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
2A00 Asien I

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
8.507.133 €

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