„Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung durch Berufliche Bildung in Indonesien“
Indonesien konnte in den letzten Jahren relativ stabile Wachstumsraten erreichen. 2013 be-trug das Wirtschaftswachstum knapp 6%. Jedoch fehlen in vielen Regionen ausgebildete Fachkräfte, um Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltiges Wachstum zu sichern. Es wird ge-schätzt, dass der Fachkräftebedarf der Wirtschaft bis 2030 um 60 Millionen auf 113 Millionen steigen wird. Auch die geplante Öffnung der Arbeitsmärkte in der 2015 in Kraft tretenden Wirtschaftsgemeinschaft der südostasiatischen Staatengruppe (ASEAN Economic Commu-nity, AEC) stellt neue Herausforderungen an die Qualität Beruflicher Bildung und die Mobilität von Arbeitskräften. Gleichzeitig ist der Arbeitsmarkt durch hohe Jugendarbeitslosigkeit, Un-terbeschäftigung und einen hohen Anteil an prekären Beschäftigungsverhältnissen geprägt. Bezogen auf den Bildungsabschluss ist die Arbeitslosigkeit bei Absolventinnen und Absol-venten von Sekundarschulen am höchsten. Während durch die eingeleiteten Reformen erste Fortschritte beim quantitativen Ausbau der Beruflichen Bildung erzielt werden konnten, ist die Qualität beruflicher Aus- und Weiterbildung weiterhin unzureichend. Die Beschäftigungsfä-higkeit von Absolventinnen und Absolventen beruflicher Aus- und Fortbildungsangebote sowie von Arbeitskräften ist gering (Kernproblem).
Das Modulziel lautet: Die Beschäftigungsfähigkeit von Absolventinnen und Absolventen be-ruflicher Aus- und Fortbildungsangebote sowie von Arbeitskräften ist in ausgewählten Regio-nen Indonesiens verbessert.
Das Vorhaben ist hauptsächlich in den Provinzen West-Java, Zentral-Java, Yogyakarta, Süd-Sulawesi und Ost-Kalimantan tätig. Das Vorhaben konzentriert sich dazu in vier Handlungs-feldern (1) auf die Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Berufsbildungsinstitutionen, (2) die Verbesserung der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, (3) die Umsetzung von Regularien für Berufliche Bildung und (4) die Qualitätssicherung und Akkreditierung in ausgewählten Sek-toren. Im Mittelpunkt steht die verstärkte Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft als Partner in der Beruflichen Bildung. Dazu werden der Dialog und Maβnahmen für kooperative Berufli-che Bildung zwischen staatlichen Akteuren und der Wirtschaft in allen Handlungsfeldern ge-fördert. Des Weiteren werden das Ministerium für Bildung und Kultur (Ministry of Education and Culture, MoEC), das Ministerium für Arbeit und Migration (Ministry of Manpower and Transmigration, MoMT), das Industrieministerium (Ministry of Industry, MoI) sowie weitere öf-fentliche und private Durchführungsorganisationen bei der Konsolidierung und dem scaling-up der im vorangegangenen Vorhaben entwickelten Modelle und Instrumente unterstützt. Mit der Asian Development Bank (ADB) sind gemeinsame Studien zum Beispiel zur Finanzierung Beruflicher Bildung vorgesehen. Eine Public-Private Partnership mit der Firma Kawan Lama wird fortgeführt. Im Rahmen des Vorhabens nachhaltige Wirtschaftsentwicklung durch berufliche Bildung (SED-TVET) setzte die deutsche Consultingfirma GOPA erfolgreich das Handlungsfeld „Qualitätssicherung und Akkreditierung" in enger Zusammenarbeit mit dem indonesischen Arbeitsministerium um.
Das Vorhaben hat eine Laufzeit von 2 Jahren und 9 Monaten (von 10/2014 bis 06/2017) mit Kosten des deutschen TZ-Beitrags in Höhe von 5.300.000 EUR.