Ausgangssituation
Die Waldbestände auf den Philippinen sind in den vergangenen Jahren dramatisch zurückgegangen. Zwischen 1969 und 2003 gingen jährlich 100.000 Hektar Waldfläche verloren. Die Ursachen: Brandrodung, illegaler Holzeinschlag, Bergbau, Landwirtschaft und andere Formen der Landnutzung. Dadurch entstehen hohe Mengen an Treibhausgasen. Auch die Schutzfunktionen der Wälder für Boden, Wasser und Klima und die einzigartige Artenvielfalt sind gefährdet. Gleichzeitig geht die Lebensgrundlage für indigene Völker und lokale Gemeinschaften verloren.
Trotz nationaler Anstrengungen zur Aufforstung und dem Stopp der Holzfällung in Naturwäldern schreitet die Entwaldung des Landes nach wie vor voran. Brennpunkte sind die Inseln Mindanao, Samar, Palawan und die Cordillera-Region auf Luzon.
Um diesem negativen Trend zu begegnen, hat die philippinische Regierung eine nationale Strategie zur Reduzierung von Emissionen aus Entwaldung und Degradierung von Waldbeständen (REDD+) verabschiedet. Als Teil der Nationalen Klimastrategie von 2010 und des Nationalen Klimaaktionsplans 2011–2028 soll die Strategie Aktivitäten definieren, die die Entwaldung bremsen und zur Aufforstung und nachhaltigen Bewirtschaftung führen. Die organisatorischen Strukturen der Regierung und die Fähigkeiten der Verantwortlichen, die Strategie umzusetzen und zu koordinieren, sind jedoch noch schwach.
Ziel
Das Umweltministerium und Behörden, lokale Gemeinschaften und indigene Völker auf den Philippinen nutzen ein nationales Rahmenwerk, das auf international anerkannten ökologischen und sozialen Standards beruht und setzen es um. Diese Aktivitäten reduzieren die Treibhausgasemissionen aus Entwaldung und Degradierung von Waldbeständen, erhalten die Artenvielfalt und verbessern die Lebensbedingungen der Menschen.
Vorgehensweise
Das Projekt und seine Partner richten ein nationales Register und Strukturen zur Steuerung und Überwachung vermiedener Entwaldung ein, mit dem die Philippinen die Aktivitäten von REDD+ steuern und koordinieren können. Das Projekt entwickelt mit seinen Partnern Finanzierungs- und Teilhabemechanismen als Anreize für die Bevölkerung zum Waldschutz, forstliche Landnutzungsplanung und Lösungen von Landrechtsfragen in ausgewählten Regionen. Weitere Maßnahmen umfassen die Integration von ökologischen und sozialen Standards in die Umsetzung von REDD+, den Aufbau von Informationen und Wissen und die Durchführung von Kampagnen zur Bewusstseinsbildung für Wald- und Klimaschutz in der Bevölkerung.
Alle diese Aktivitäten führen dazu, die CO2-Emissionen zu verringern, die Widerstandsfähigkeit von Wäldern gegen die Folgen des Klimawandels zu erhöhen, die Artenvielfalt zu erhalten und Einkommensmöglichkeiten für die Landbevölkerung zu schaffen. Die Ergebnisse verbreiten die Partner landesweit durch die Umsetzung des REDD+-Mechanismus und den Aufbau von Ressourcen und Leistungsfähigkeit. Um Partner aus Regierung und Nichtregierungsorganisationen auf ihre Aufgaben in der REDD+-Strategie vorzubereiten, nehmen diese an Aus- und Fortbildungen teil. Das Land bringt seine Erfahrungen über die philippinische Delegation zur Klimarahmenkonvention UNFCCC in die internationale Diskussion zum Wald- und Klimaschutz ein.
Wirkungen
Das Umweltministerium hat eine REDD+-Einheit als Struktur für die Koordinierung und Steuerung von REDD+ geschaffen, die es jetzt systematisch aufbaut. Verantwortliche aus Regierung, Nichtregierungsorganisationen und Behörden diskutieren über Steuer- und Regelungssysteme, ökologische und soziale Standards und die rechtliche Klärung von Kohlenstoffrechten. Sie haben bereits erste Empfehlungen für Politikänderungen vorgelegt. Es liegen Konzepte für ein nationales Waldüberwachungssystem und ein nationales REDD+-Register vor, die als Grundlage dienen, ein nationales Mess-, Berichts- und Validierungssystem (MRV) für REDD+ zu erarbeiten. Mehrere hundert Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Partnerbehörden ausgewählter Projektgebiete haben bereits Schulungen und Fortbildungen besucht. Sie sind nun in der Lage, REDD+-Maßnahmen besser umzusetzen. Dabei geht es um forstliche Landnutzungsplanung, Waldinventuren und Waldschutzmaßnahmen in Zusammenarbeit mit indigenen Gruppen und Gemeinden.
\