2012.2295.9

Pan-afrikanische Reformprozesse im Bereich Agrarwirtschaftsförderung

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Land
Südafrika
Dauer
Partner
Afrikanische Union

Ausgangssituation

Fast zwei Drittel der afrikanischen Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. Dennoch haben viele Länder ihre Agrarbudgets in den letzten Jahren reduziert und auch die internationalen Unterstützungsleistungen sind immer geringer ausgefallen. Das Comprehensive Africa Agriculture Development Programme (CAADP) wurde 2003 von der Afrikanischen Union (AU) und der Neuen Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (NEPAD) ins Leben gerufen, um diesen Trend umzukehren. Mit dem Beitritt zu CAADP verpflichten sich die AU-Mitgliedsstaaten, mindestens 10% des jährlichen Haushalts in den Landwirtschaftssektor zu investieren, um auf dieser Basis ein jährliches Wachstum des landwirtschaftlichen BIP von mindestens 6% zu erzielen.

Verantwortlich für die Koordination der Durchführung des CAADP sind die NEPAD Planungs- und Koordinierungsagentur (NPCA) mit Sitz in Midrand, Südafrika, und die AU-Kommission (AUK). Der Fokus beider Institutionen hat sich in letzter Zeit auf die Unterstützung der Mitgliedsländer bei der CAADP-Umsetzung auf Länderebene hin verschoben. Entsprechend haben sich auch die Herausforderungen verändert; die Bedarfe für Unterstützung auf Länderebene sind stark gestiegen.

Ziel

Kompetenzen, Ressourcen und Leistungsfähigkeit (Capacity Development) von AU-Kommission, NEPAD-Agentur und regionalen Wirtschaftsgemeinschaften für die CAADP-Umsetzung auf Länderebene sind gestärkt.

Vorgehensweise

Die GIZ unterstützt die NPCA seit 2007 im Auftrag der Bundesregierung bei der Umsetzung der CAADP-Initiative. Im Vordergrund stehen Politikberatung, landwirtschaftliche Berufsbildung und Anpassung der Landwirtschaft an die Folgen des Klimawandels. Das Vorhaben unterstützt die NPCA und die Kommission der Afrikanischen Union (AUK) durch Trainingsmaßnahmen und Wissenstransfer dabei, den mit der Umsetzung einhergehenden politischen Beratungsbedarf in der Region zu decken und die Reformagenda partizipativ umzusetzen.

Wegen des auf Länderebene stark gestiegenen Unterstützungsbedarfs fördert das Vorhaben Capacity Development von AUK, NPCA und regionalen Wirtschaftsgemeinschaften zur Verbesserung der politischen und institutionellen Rahmenbedingungen für die CAADP-Umsetzung auf Länderebene.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Mit deutscher Unterstützung ist CAADP seinen Zielen deutlich näher gekommen. Es hat sich als Referenzprogramm für die landwirtschaftliche Entwicklung auf dem Kontinent etabliert. 40 afrikanische Staaten haben sich in partizipativen Prozessen auf die Reformagenden geeinigt, 28 Staaten haben begonnen, agrarwirtschaftliche Investitionspläne umzusetzen. Die Beratungskompetenz von NPCA und AU ist gestärkt. Staaten haben ihre Agrarbudgets wieder erhöht. Laut aktueller Weltbank-Daten haben bereits 8 Länder das CAADP-10%-Ziel erreicht bzw. übertroffen. Insgesamt haben sich die Investitionen öffentlicher Gelder in den Landwirtschaftssektor seit dem Beginn der CAADP-Initiative mehr als verdoppelt. Dies resultierte in vielen Ländern in einer signifikanten Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktivitätsrate.

Auf dem AU-Gipfel im Juni 2014 verabschiedeten die afrikanischen Staats- und Regierungschefs die sogenannte Malabo-Deklaration – eine ambitionierte landwirtschaftliche Reformagenda für die nächsten zehn Jahre (2015 – 2025), die im Rahmen von CAADP umgesetzt werden soll. Die umfassende politische Unterstützung, die in der Malabo-Deklaration zum Ausdruck kommt, hat dem CAADP-Prozess neuen Auftrieb gegeben.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
31110

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
1740 Afrikanische Union

Nachfolger-Projekt
2016.2124.2

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
3.305.881 €

Wird geladen