Ausgangssituation
Subsahara-Afrika bietet ein enormes Absatzpotenzial für Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche. Vor allem für deutsche Unternehmen, die durch die Vorreiterrolle Deutschlands im Ausbau erneuerbarer Energien wertvolles Fachwissen sammeln konnten, birgt die Region große Absatzchancen.
Allerdings verfügen vor allem kleine und mittlere Betriebe (KMU) aus Deutschland oft nicht über die notwendigen Ressourcen, um schwer zu beschaffende Marktinformationen zu Schwellen- und Entwicklungsländern selbst zu erheben und informierte Entscheidungen über einen Markteintritt zu treffen. Und für Unternehmen, die sich schon für einen Markteintritt entschieden haben, ist es schwierig, vor Ort zuverlässige Geschäftspartner zu finden. Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen sind diese Geschäftspartner für die Realisierung erster Referenzprojekte jedoch unentbehrlich.
Aufgrund der Saturierung des deutschen Marktes und der großen Potenziale in den Märkten Subsahara-Afrikas, der zunehmenden Präsenz ausländischer Konkurrenz sowie angesichts des Klimawandels unterstützt die GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) deutsche KMU, die eine umfassendere Unterstützung benötigen, als sie die konventionelle Außenwirtschaftsförderung bietet, bei ihrem Markteintritt.
Ziel
Deutsche Unternehmen finden geeignete Geschäftspartner in Subsahara-Afrika. Sie erschließen die jeweiligen Märkte für erneuerbare Energien und entwickeln erste Projekte.
Vorgehensweise
Das Projektentwicklungsprogramm (PEP) agiert im Rahmen der vom BMWi gesteuerten und finanzierten Exportinitiative Erneuerbare Energien. Es kombiniert die Werkzeuge der klassischen deutschen Außenwirtschaftsförderung mit Instrumenten der Entwicklungszusammenarbeit. PEP unterstützt deutsche Unternehmen bei Marktsondierung, -zugang und -sicherung sowie bei der Marktvorbereitung oder -entwicklung. Es erstellt Studien, stellt Informationen zur Verfügung, organisiert Informationsveranstaltungen zu den neuen afrikanischen Märkten und bietet den deutschen Unternehmen so Hilfestellungen bei der Entscheidungsfindung über einen möglichen Markteintritt.
In enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Auslandshandelskammern (AHK) organisiert das Vorhaben Geschäftsreisen in die Zielländer Subsahara-Afrikas Botsuana, Ghana, Kenia, Madagaskar, Mali, Mosambik, Sambia und Tansania. Deutsche Unternehmen können dadurch mit afrikanischen Firmen Geschäftspartnerschaften aufbauen und Projekte planen. Das PEP informiert deutsche Unternehmen über Ausschreibungen in den Zielregionen und bietet Hilfestellungen bei der Durchführung von Referenzprojekten in Subsahara-Afrika an, unter Beteiligung deutscher Technologien und Serviceleistungen. Durch Messeauftritte und Öffentlichkeitsarbeit wird die Bekanntheit und das Image deutscher Produkte unter der Dachmarke "renewables – Made in Germany" gefördert. Politikberatung in den neuen Märkten sowie Kompetenzentwicklungsmaßnahmen mit Trainern deutscher Firmen fördern außerdem eine nachhaltige Entwicklung der Märkte in den Ländern Subsahara-Afrikas.
Wirkungen
Eines der Ziele des Projektentwicklungsprogramms ist es, skalierbare Referenzprojekte unter deutscher Firmenbeteiligung in Subsahara-Afrika anzustoßen und zu begleiten. In Mosambik hat das PEP gemeinsam mit dem Tourismusverband lokale Lodgebetreiber über neueste Entwicklungen im Bereich der netzfernen Energieversorgung informiert. Erste Vorreiter, wie die Travessia Lodge in Inhambane, haben die wirtschaftlichen Vorteile erkannt und ein Photovoltaik-Hybridsystem installiert. Der Dieselgenerator steht noch als Reserve zur Verfügung, ist jedoch seit der Inbetriebnahme nicht mehr genutzt worden. Die Anforderungen des Investors, ausschließlich hochwertige Technik zu verwenden und die fachgerechte Installation zu überwachen, konnten vom deutschen Systemlieferanten erfüllt werden: Von der Batterie über den Wechselrichter bis hin zu den Modulen sind alle Systemkomponenten „Made in Germany" und stehen für das weltweite Vertrauen in diese etablierte Marke. Um die Nachhaltigkeit des Projekts zu gewährleisten, organisierte das PEP ein Training für lokale Techniker und Installateure zu Installation, Anschluss, Betrieb und Wartung der PV-Solaranlage.