2017.2196.8

Prävention von Gewalt gegen Frauen I

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Land
Ecuador
Dauer
Partner
Technisches Sekretariat des nationalen Plans Todo una Vida

Ausgangssituation

Gewalt gegen Frauen wird von weiten Teilen der ecuadorianischen Gesellschaft als normal wahrgenommen und toleriert. Trotz fortschrittlicher Gesetze gegen Gewalt an Frauen sind die Zahlen nach wie vor erschreckend hoch: Sechs von zehn Frauen in Ecuador sind von Gewalt betroffen. Doch Gewalt gegen Frauen ist nicht normal, sondern eine der weitverbreitetsten Menschenrechtsverletzungen weltweit.

Anfang 2018 hat der ecuadorianische Staat das integrale Gewaltschutzgesetz für Frauen erlassen. Zudem ist die Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen ein vorrangiges Handlungsfeld im ecuadorianischen nationalen Entwicklungsplan „Toda una vida" (2017 bis 2021). Darüber hinaus hat Ecuador sowohl das „Übereinkommen gegen alle Formen der Diskriminierung von Frauen" (CEDAW) als auch die „Interamerikanische Konvention zur Prävention und Bestrafung von Gewalt gegen Frauen" (Convención Belém do Pará) ratifiziert. Das Land bekennt sich zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, zu denen auch die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen zählt.

Trotz dieser Fortschritte bleibt es schwierig, wirksame Präventionsmaßnahmen gegen Gewalt an Frauen umzusetzen. Um die Gewalt zu beenden, braucht es alle gesellschaftlichen Kräfte – denn nur so kann ein Umdenken und damit eine dauerhafte Verhaltensänderung in der Gesellschaft erreicht werden.

Ziel

Staatliche Akteur*innen, der Privatsektor und die Zivilgesellschaft leisten einen größeren Beitrag zur Prävention von Gewalt gegen Frauen.

Vorgehensweise

Das Vorhaben unterstützt staatliche Institutionen, private Unternehmen, Universitäten und Frauenrechtsorganisationen bei ihren Präventionsmaßnahmen gegen Gewalt an Frauen. So werden zum Beispiel Kampagnen, Studien und Fortbildungen durchgeführt und Informationen verbreitet. Die nationale Studie "Wie kann man Gewalt gegen Frauen in ecuadorianischen Universitäten verhindern?" wurde mit dem Ziel durchgeführt, auf wissenschaftlicher Grundlage ein Organisationsmodell zur Prävention von Gewalt gegen Frauen zu erarbeiten, das spezifisch auf die Funktionsweise ecuadorianischer Universitäten zugeschnitten ist.

Des Weiteren gab es Kampagnen mit Schwerpunkt auf Beteiligung von Sportler*innen, den Medien, dem Privatsektor, dem Parlament, Student*innen und Frauenrechtsorganisationen, die zur Veränderung diskriminierender und gewalttätiger sozio-kultureller Geschlechtsmuster beitragen.

Dies verbessert den Erfahrungsaustausch und die Kooperation zwischen den Institutionen und fördert die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft. Gleichzeitig wird ein Prozess des gesellschaftlichen Umdenkens unterstützt, der Gewalt gegen Frauen ablehnt. Gemeinsame Präventionsmaßnahmen wirken innerhalb und außerhalb der Organisationen.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
15180

Entwicklungspolitische Kennungen

Hauptziele:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Demokratische und inklusive Regierungsführung

Zuständige Organisationseinheit
2C00 Lateinamerika, Karibik

Nachfolger-Projekt
2020.2168.1

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
2.400.000 €

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