2015.2029.5

Programm für Nachhaltigkeitsgovernance in globalen Wertschöpfungsketten

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Dauer
Partner
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Ausgangssituation

Durch die starke Verflechtung internationaler Märkte für Güter, Dienstleistungen, Produktionsfaktoren und Finanzkapital mit jeweils zahlreichen unterschiedlichen Akteuren sind globale Lieferketten meist wenig transparent. Unternehmen in Industrieländern können so häufig nicht ausschließen, dass ihr Wirtschaften direkt oder indirekt negative Auswirkungen auf die soziale, ökologische oder ökonomische Situation in anderen Teilen der Erde haben und können entsprechend zu wenig auf deren Verbesserung direkt einwirken. Das Risiko für negative Auswirkungen ist besonders hoch bei Produktionsschritten in Entwicklungs- und Schwellenländern, in denen häufig die nötigen gesetzlichen Regulierungen fehlen bzw. nicht umgesetzt werden. Zivilgesellschaft und Industrieländer fordern deshalb zunehmend den Nachweis, dass bestimmte Nachhaltigkeitskriterien bei der Produktion erfüllt wurden. Namhafte multinationale Unternehmen sind als Reaktion darauf signifikante Selbstverpflichtungen zum Einkauf von Rohmaterialien aus nachhaltigen Lieferketten eingegangen. Der Nachhaltigkeitsnachweis wird vielfach über die Einführung von Standards und unabhängige Konformitätsprüfungen (wie z.B. Zertifizierungen) erbracht. Jedoch stoßen bestehende Standardsysteme bei der breitflächigen Einführung in den Massenmarkt an ihre Grenzen. Für die breitflächige Umsetzung in globalen Lieferketten fehlt weiterhin ein Gesamtkonzept zur Harmonisierung bestehender und Förderung neuer Ansätze für ein glaubwürdiges, effizientes, integriertes Nachhaltigkeitsmanagagement.

Ziel

Das Ziel des Vorhabens liegt darin breitenwirksame Konzepte für Nachhaltigkeitsgovernance in ausgewählten Wertschöpfungsketten zu entwickeln und zu pilotieren bzw. erfolgreiche Ansätze umzusetzen.

Daraus ergibt sich folgendes Modulziel: Die Nachhaltigkeitsgovernance von Wertschöpfungsketten werden gestärkt.

Das SV konzentriert sich auf vier Handlungsfelder:

1. Beratung des BMZ zu Fragen der Nachhaltigkeit in Wertschöpfungsketten (WSK) und zur Positionierung im politischen Diskurs,

2. Steigerung der Effektivität von Nachhaltigkeitsgovernance,

3. Strategien zur Förderung von nachhaltigen WSK und

4. Integration von Standards in Regulierungen und Politiken.

Vorgehensweise

Das SV zielt darauf ab, die Nachhaltigkeitsgovernance von Wertschöpfungsketten zu stärken und damit einen Beitrag zur Erreichung der Ziele des BMZ im Bereich Umwelt- und Sozialstandards bzw. Nachhaltigkeitsstandards zu leisten.

Es baut dabei sowohl auf die Vorgängervorhaben in diesem Themenfeld als auch auf Kooperationen mit bestehenden Initiativen zu Nachhaltigkeitsstandards in diversen Sektoren, z.B. Agrarprodukte, Holzprodukte und Textilindustrie auf. Diese zielen insbesondere auf die Weiterentwicklung und Harmonisierung bestehender und neuer Nachhaltigkeitsmanagementansätze, in die vor allem der Privatsektor als Partner bereits stark engagiert ist.

Für die Schaffung von rechtlichen Rahmenbedingungen, um Nachhaltigkeitsstandards in regulative Prozesse zu integrieren, wie z.B. in die europäische Holzhandelsverordnung, ist die Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern von zentraler Bedeutung.

Die Capacity Development Strategie des SV sieht vor, Fach- und Führungskräfte zu qualifizieren und die Kapazitätsentwicklungen ausgewählter Organisationen zu begleiten. Die Entwicklung von Trainingsmaßnahmen ist ein wichtiger Bestandteil des Vorhabens.

Wirkungen

Das Vorhaben arbeitet sowohl mit politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern in Industrieländern als auch in Schwellen- und Entwicklungsländern zusammen. Dadurch wird einerseits die Nachfrageseite nach nachhaltig produzierten Produkten einbezogen, andererseits können förderliche politische Rahmenbedingungen in Konsumenten- und Produzentenländern gestärkt werden. Das Vorhaben fokussiert seine Wirkungen auf Schwellen- und Entwicklungsländer. 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
31162

Kombifinanzierung
  • Verein Forum nachhaltiger Kakao e.V. (904,90 Tsd. €)
Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikante Nebenziele:

  • Biodiversitätskonvention
  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Handelsentwicklung
  • Klimawandel, Minderung von Treibhausgasen

Zuständige Organisationseinheit
G510 Agrarsysteme und Agrarlieferketten

Vorgänger-Projekt
2013.2228.8

Nachfolger-Projekt
2016.2190.3

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
10.677.153 €

Aufträge mit ähnlicher thematischer und geografischer Passung:

Brasilien, Burkina Faso, Côte d'Ivoire, Ecuador, Ghana, Indien, Indonesien, Kamerun, Kolumbien, Laos, Philippinen, Ruanda, Thailand, Usbekistan, Vietnam, Äthiopien
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