Ausgangssituation
Marokko steht vor der Herausforderung, Arbeitsplätze und damit Einkommen für die breite Bevölkerung zu schaffen. Das wirtschaftliche Wachstum soll dazu beitragen, die Armut im Lande dauerhaft zu überwinden und das Land zu stabilisieren. Kleinst-, Klein- und mittelständische Unternehmen (KKMU) spielen aufgrund ihrer hohen Anzahl und ihres großen Beitrags zur Beschäftigung eine zentrale Rolle. Die Bedingungen für nachhaltiges und beschäftigungswirksames Wachstum dieser Unternehmen, wie zum Beispiel steuerliche Anreize, soziale Sicherheit, Förderprogramme, Regulation für die Kreditvergabe sowie Transparenz und Zugang zu Information, sind jedoch noch nicht vorhanden. Dies führt zu hoher Arbeitslosigkeit innerhalb der erwerbstätigen Bevölkerung, Betriebsschließungen und letztendlich zu Migration etlicher Arbeitnehmer.
Ziel
Die Bedingungen für nachhaltiges und beschäftigungswirksames Wachstum von KKMU sind verbessert.
Vorgehensweise
Das Vorhaben verfolgt einen Ansatz auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene mit fünf sich ergänzenden Handlungsfeldern.
Die marokkanische Regierung wird im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit unterstützt, die Rahmenbedingungen für Kleinstunternehmen zu verbessern. Daneben werden Förderstrukturen zur Schaffung neuer Dienstleistungen für Kleinstunternehmen etabliert, die die Weiterverarbeitung von einzelnen, für die Unternehmen erforderlichen Produkte im Rahmen von Wertschöpfungsketten unterstützt. Darüber hinaus werden Dienstleistungen für Unternehmerinnen entwickelt. Mit Unterstützung der GFA Consulting Group wird der Zugang zu Finanzdienstleistungen für Kleinstunternehmen verbessert.
Wirkungen
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützte die Regierung dabei, eine nationalen Strategie zur Förderung von Kleinstunternehmen zu entwickeln. Die Strategie konnte mittlerweile verabschiedet werden, ein wichtiger Meilenstein für die positive Änderung des wirtschaftlichen Umfeldes für die Klein(st)unternehmen und mittelständischen Betriebe.
Mittlerweile konnten durch die Umsetzung der Strategie die Rahmenbedingungen ansatzweise verbessert werden. Unter anderem wurde damit begonnen, eine nationale Informationsplattform zu entwickeln, die Kleinstunternehmen und ihren Förderorganisationen einen Überblick über die Vielfalt von Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten sowie wichtigen Prozeduren und Regularien geben soll.
In den vier Pilotregionen Tanger-Tétouan, Fès Boulmein, Grand Casablanca und Souss-Massa-Draâ, wurden sechs Förderinstitutionen identifiziert und gefördert. In zwei dieser Pilotregionen wurde begonnen, rund 200 Kleinstunternehmen zu begleiten.
Gemeinsam mit dem Industrie- und Wirtschaftsministerium und regionalen Komitees wurden fünf Sektoren, darunter der Kosmetik- und der Ledersektor für einen Wertschöpfungskettenansatz identifiziert. In Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft werden Aktionspläne ausgearbeitet, die vor allem die Kleinstunternehmen dabei unterstützen sollen, einen Zugang zu globalen Märkten zu erhalten.
Die Entwicklung von Dienstleistungen für Unternehmerinnen, beispielsweise Beratung und Fortbildung unter dem Programm „EntreElles", wurde mit großem Erfolg weitergeführt.
Zusammen mit dem marokkanischen Bankenverband und den an den Maßnahmen beteiligten Banken konnte eine Kreditlinie für Kleinstunternehmen fertiggestellt und die ersten Kredite vergeben werden.