Ausgangssituation
Seit der Jahrhundertwende ist der weltweite Rohstoffverbrauch rasant gestiegen und wird sich, laut Weltressourcenrat (International Resource Panel, IRP) bis 2050 im Vergleich zu 2015 mehr als verdoppeln. Dies geht einher mit erhöhtem Energieaufwand, steigenden Treibhausgasemissionen und schädlichen Eingriffen in wichtige Ökosysteme. Einen zunehmenden Anteil am Ressourcenverbrauch haben inzwischen Schwellenländer wie Brasilien, Indien, Mexiko und Südafrika, da im Laufe der letzten Jahrzehnte Produktionsstätten verstärkt in diese Länder verlagert wurden.
Somit stellt Ressourceneffizienz ein wirtschaftlich attraktives, bislang aber zu wenig genutztes Potenzial für Treibhausgasminderung in Schwellenländern dar. Mit dem Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess) hat sich Deutschland als einer der ersten Staaten auf Ziele und Handlungsansätze zum Schutz der natürlichen Ressourcen festgelegt. Unter der deutschen G20-Präsidentschaft 2017 wurde der G20-Ressourceneffizienz-Dialog ins Leben gerufen, um das Handlungsfeld Ressourceneffizienz auf internationaler Ebene zusammen mit wichtigen Schwellenländern weltweit zur Sprache zu bringen.
Ziel
Schlüsselakteure des öffentlichen und privaten Sektors verschiedener Schwellenländer, insbesondere aus Mitgliedsländern der G20, sind in der Lage, Maßnahmen und Strategien zur Steigerung der Ressourceneffizienz und Verbesserung des Klimaschutzes voranzutreiben.
Vorgehensweise
In enger Koordination mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) unterstützt das Vorhaben die Platzierung der Themen Ressourceneffizienz und Klimaschutz in internationalen Dialog- und Kooperationsprozessen, besonders im G20-Kontext.
Es fördert weltweiten Wissens- und Erfahrungsaustausch mit und zwischen Schwellenländern über das Bereitstellen verschiedener Vernetzungs- und Lernformate.
Informations- und Fortbildungsmaßnahmen vermitteln Fach- und Führungskräften in Mexiko, Argentinien und Indonesien anwendungsorientiertes Wissen zur Nutzung von Ressourceneffizienzpotenzialen. Diese tragen zur Bewusstseinsbildung und Kompetenzentwicklung von Schlüsselakteuren bei.
Interessierte Schwellenländer erhalten eine bedarfsgerechte Politikberatung. Dadurch können sie Ressourceneffizienz- sowie Treibhausgasminderungspotenziale erkennen und erschließen. Ein wichtiger Fokus ist dabei nationale Klimaschutzbeiträge in die Tat umzusetzen und zukünftige Ambitionen zu steigern.
Wirkung
Durch die Unterstützung des BMU bei der Planung und Durchführung internationaler Veranstaltungen, insbesondere im Rahmen des G20-Ressourceneffizienz-Dialogs, konnte das Thema Ressourceneffizienz im internationalen Dialog gestärkt werden.
Das weltweit zugängliche Webinar zu Circular Economy mit Fallstudien aus Indien und Indonesien erreichte über 150 Teilnehmende. Kooperationspartner war die Green Growth Knowledge Plattform. Eine viertägige Studienreise für 25 Schlüsselakteure aus elf Schwellenländern im November 2018 bot die Gelegenheit, Wissen auszutauschen und sich zu vernetzen.
150 Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in Mexiko, Argentinien und Indonesien nahmen an Informations- und Fortbildungsmaßnahmen teil. Dabei eigneten sie sich Wissen zur Bedeutung und Nutzung von Ressourceneffizienzpotenzialen für den Klimaschutz an. Die Veranstaltungen wurden unter anderem vom Umweltbundesamt, dem International Resource Panel (IRP) und dem deutschen Zentrum Ressourceneffizienz (VDI-ZRE) unterstützt.
Fünf englischsprachige Kurzdossiers bieten Schlüsselakteuren einen schnellen Einstieg in die wichtigsten Themen rund um Ressourceneffizienz. Unter anderem beschreiben sie die Potenziale, die die digitale Transformation für Ressourceneffizienz bietet sowie Ressourceneffizienzpolitiken weltweit.