2012.9006.3

Schutz und nachhaltige Nutzung der Meeres- und Küstenbiodiversität im Golf von Kalifornien

Auftraggeber
Bundesministerium f.Umwelt,Naturschutz,nukleare Sicherheit u.Verbr.
Land
Mexiko
Dauer
Partner
Agencia Mexicana de Cooperación Internacional para el Desarrollo

Ausgangssituation

Der Golf von Kalifornien ist eine Meeres- und Küstenregion, in der außergewöhnlich viele und seltene Tier- und Pflanzenarten leben. Der Meeresbiologe Jacques-Yves Cousteau nannte diese bedeutende Ökoregion „das Aquarium der Welt". Jahrzehntelange Anstrengungen, die zunehmende Überfischung und Umweltzerstörung aufzuhalten, hatten bisher jedoch nur begrenzten Erfolg. Oft wirkten die Maß-nahmen nur punktuell und versäumten es, wichtige Akteure einzubeziehen.

Ziel

Die Meeres- und Küstenbiodiversität im Golf von Kalifornien wird geschützt und biologische Ressour-cen nachhaltig genutzt.

Vorgehensweise

Das Projektteam arbeitet eng mit den drei Regionaldirektionen der mexikanischen Nationalen Kom-mission für Naturschutzgebiete und den Schutzgebieten im Golf von Kalifornien zusammen. Vertreter der lokalen Bevölkerung werden in wichtige Entscheidungsprozesse eingebunden.

Die mexikanische Regierung hat in den vergangenen Jahrzehnten im Golf von Kalifornien 18 Natur-schutzgebiete eingerichtet, die von drei Regionaldirektionen verwaltet werden. Das Vorhaben bringt die Schutzgebietsverwaltungen in einem Kooperationsverbund zusammen: Die Verantwortlichen tau-schen Erfahrungen aus, koordinieren ihre Aktivitäten und werden in innovativen Methoden weitergebil-det. Dazu gehören beispielsweise standardisierte Evaluierungsverfahren zum ökologischen Zustand der Schutzgebiete, damit die Ergebnisse zwischen den Schutzgebieten vergleichbar sind – dies ist für eine Priorisierung von Schutzmaßnahmen wichtig. Das Personal der Schutzgebiete wird auch im Ma-nagement von nachhaltigem Tourismus in den Schutzgebieten weitergebildet oder darin, Besucherzah-len zu planen und den Zugang zu den Schutzgebieten zu begrenzen. Ebenso wurden Teile der Ausrüs-tung der Nationalparks modernisiert.

Auch der Privatsektor und die Zivilgesellschaft haben bereits eine Vielzahl von Projekten umgesetzt; diese wurden jedoch nie dokumentiert. Das Vorhaben untersucht positive Ansätze der nachhaltigen Nutzung und des Schutzes der Meeres- und Küstenbiodiversität und identifiziert die Modelle, die sich gut auf andere Orte in der Region übertragen lassen. Bei der Umsetzung der Initiativen werden alle Beteiligten eingebunden. Auch die Einrichtung von Sondernutzungszonen – das heißt Zonen mit ein-geschränkter Nutzung, die an die bestehenden Schutzgebiete angrenzen - sind wichtig zum Schutz der Artenvielfalt. Das Programm schafft die notwendigen Bedingungen für die Ausweisung neuer Son-dernutzungszonen und Schutzgebieten. Dazu gehört eine enge Abstimmung mit den Regierungs- und Nicht-Regierungsorganisationen, Nutzern und Anwohnern der Gebiete. Das Projektteam unterstützt dabei, dass unter der Leitung der Nationalen Kommission für Naturschutzgebiete die Entscheidungs-träger und Verantwortlichen der Umwelt-, Fischerei- und Tourismusbranche sowie der Gemeinden eine gemeinsame und langfristige Vision für den Schutz und die nachhaltige Nutzung für die Region formu-lieren. Auf deren Basis werden Aktivitäten verabredet, Bewusstsein geschaffen, Wissensmanagement gefördert und Finanzierungsstrategien entwickelt.

Wirkungen

Die Schutzgebietsverwaltungen haben zusammen Strategiepläne entwickelt und überprüfen regelmä-ßig gemeinsam den Fortschritt ihrer Vorhaben. Das Programm organisierte 2014 eine Expo, auf der über 200 Teilnehmer fast 70 Modelle zum Artenschutz und zur nachhaltigen Nutzung im Golf von Kali-fornien vorstellten. Mittlerweile wurden 15 erfolgreiche Modelle ausgewählt, die sich für eine breiten-wirksame Übertragung in der Region besonders eignen. Für fünf potenzielle neue Schutzgebiete wur-de ein detaillierter Umsetzungsplan ausgearbeitet und darüber hinaus 1.200 km Küstenlinie und 16.000 Hektar Überflutungsgebiete als Konzession für den Naturschutz durch die Nationale Kommission für Naturschutzgebiete beantragt – sensible Strandabschnitte werden so beispielsweise für die Eiablage von Meeresschildkröten geschützt. Durch eine aktive Öffentlichkeitsarbeit, eine Internetseite und Vi-deos verbreitet das Programm Wissen, Lernerfahrungen und positive Beispiele.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
41030

Entwicklungspolitische Kennungen

Hauptziel:

  • Biodiversitätskonvention

Signifikante Nebenziele:

  • Desertifikationsbekämpfung
  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Anpassung an den Klimawandel

Zuständige Organisationseinheit
2C00 Lateinamerika, Karibik

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
9.041.388 €

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