Ausgangssituation
Die Textil- und Bekleidungsindustrie ist in vielen Entwicklungsländern ein bedeutender Wirtschaftszweig. Trotz positiver Effekte auf wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung sind die Arbeitsbedingungen oft problematisch: Internationale Standards für Menschenrechte, Soziales und Umwelt spielen oft eine untergeordnete Rolle.
Die Branche ist von großen westlichen Unternehmen geprägt. Die deutsche Bundesregierung fordert daher im „Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte“ deutsche Unternehmen auf, menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten umzusetzen, Risiken ihrer Lieferketten zu analysieren und Maßnahmen zu ergreifen. Damit sollen negative Auswirkungen vermieden oder gemildert werden.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat 2014 das deutsche Bündnis für nachhaltige Textilien (BnT) geschaffen. Gemeinsam mit Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Standardorganisationen und Gewerkschaften will es dabei soziale und ökologische Bedingungen in der Lieferkette verbessern.
Ziel
Europäische Unternehmen nehmen ihre Sorgfaltspflicht in der Textilbranche stärker wahr.
Vorgehensweise
Das Vorhaben betreibt das BnT-Sekretariat und unterstützt und koordiniert die Aktivitäten der Mitglieder. Die Ziele orientieren sich an internationalen Vereinbarungen und Leitlinien. Das BnT baut auf drei Säulen:
- Individuelle Verantwortung: Mitgliedsunternehmen setzen Sorgfaltspflichten in der Lieferkette um und berichten darüber.
- Gemeinsames Engagement: Akteur*innen führen gemeinsame Initiativen in Produktionsländern durch.
- Gegenseitige Unterstützung: Das BnT ermöglicht Austausch von Erfahrungen und Dialog zu Lösungsansätzen.
Das Bündnis kooperiert mit europäischen und internationalen Initiativen.
Das Vorhaben unterstützt zudem, dass sich die deutsche Entwicklungszusammenarbeit zu verantwortungsbewussten Textillieferketten besser positioniert. Dafür berät es das BMZ inhaltlich und strategisch.
Stand: April 2025