2015.2083.2

Unterstützung Nationalpark- und Randzonenmanagement Wilpattu

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Land
Sri Lanka
Dauer
Partner
Ministry of Wildlife and Forest Conservation

Ausgangssituation

Der im Nordwesten Sri Lankas gelegene Wilpattu Nationalpark bildete während einiger Phasen des 26-jährigen Bürgerkrieges den Frontverlauf zwischen den Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) und dem sri-lankischen Militär. Es kam dadurch zu heute noch sichtbarer Zerstörung der lokalen Infrastruktur, Flucht, Vertreibung und Umsiedlung von Anrainern und Bewohnern des Parks sowie einer Dezimierung des Wildtierbestands. Die kriegsbedingten Bevölkerungsverschiebungen haben zu einer komplexen ethnischen Bewohner- und Anrainerkonstellation geführt, deren Konfliktlinien schwer zu überblicken sind. Die Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten der in und um den Nationalpark lebenden Menschen sind beschränkt.

Wilpattu wurde von der sri-lankischen Regierung als prioritäre Region für Naturschutz und ländliche Entwicklung, mit hohem Potenzial im Bereich des nachhaltigen Tourismus, identifiziert. Mit weit über 130.000 Hektar zählt der Park zu den größten, ältesten und ressourcenreichsten Nationalparks des Landes. Weltweit ist Wilpattu für seine Leopardenpopulation bekannt. Nach Minenräumungsaktionen wurde der Park nach dem Krieg im Jahr 2009 wieder für Besucher geöffnet. Die Bevölkerung, die in und um den Park lebt, ist von den natürlichen Ressourcen abhängig und treibt in der Regel Subsistenzlandwirtschaft.

Während für viele Nationalparks Sri Lankas bereits Managementpläne erstellt wurden, ist dies für den Wilpattu-Nationalpark hauptsächlich aufgrund seiner Lage in der ehemaligen Kriegszone nicht der Fall. Es fehlt darüber hinaus an partizipativen Dialogprozessen zur strategischen Entwicklung des Parks und seiner Einflusszonen zwischen den sri-lankischen Regierungsinstitutionen, Anrainergemeinden, Zivilgesellschaft und dem Privatsektor.

Der Wilpattu-Nationalpark bietet angesichts seiner Rolle während des Bürgerkrieges das Potenzial, als Symbol für Versöhnung im öffentlichen Raum etabliert zu werden. Da der Park ein gemeinsamer Interessensmittelpunkt für die Bevölkerung unterschiedlicher ethnischer Zugehörigkeit ist, kann er identitätsstiftend wirken. Verschiedene ethnisch-kulturelle Gruppen können zu seinem Schutz zusammenarbeiten. Im Wilpattu-Nationalpark besteht zudem die Möglichkeit, ein Parkmanagement zu etablieren, das Biodiversitätsschutz und wirtschaftliche Entwicklungspotenziale auf verträgliche Weise miteinander verbindet.

Ziel

Die Voraussetzungen für ein sozial integratives und nachhaltiges Management des Wilpattu-Nationalparks und seiner Einflusszonen sind geschaffen.

Vorgehensweise

Das Vorhaben unterstützt die verantwortlichen Behörden, die Rahmenbedingungen für den Schutz der Biodiversität zu verbessern. Dazu wird ein Managementplan für den Park erstellt. Parkverwaltung und Naturschutzbehörden nehmen an Fort- und Weiterbildungen teil, um das Know-how zur Umsetzung des Managementplans zu erwerben und Fauna und Flora des Parks besser schützen zu können. Dadurch werden die Ökosystemleistungen des Parks stabilisiert und gleichzeitig ein Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel geleistet.

Das Vorhaben schafft Grundlagen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Einflusszone des Parks, die perspektivisch zur Verbesserung der Beschäftigungssituation in der Region beitragen und die Armut der Bevölkerung lindern.

Mittelfristig tragen die friedensfördernden Maßnahmen des Vorhabens zum Abbau ethnischer und religiöser Vorurteile und zu Versöhnung und Vergangenheitsbewältigung bei. Damit wird die Anfälligkeit für politische Mobilisierung entlang ethnischer oder religiöser Identitäten unter den Anrainergemeinden verringert. Frauen bindet das Vorhaben bei allen Aktivitäten besonders ein. Das fördert den Abbau struktureller Hindernisse für die soziale Integration und Gleichberechtigung in und um den Park.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
41030

Entwicklungspolitische Kennungen

Hauptziel:

  • Biodiversitätskonvention

Signifikante Nebenziele:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Demokratische und inklusive Regierungsführung
  • Anpassung an den Klimawandel

Zuständige Organisationseinheit
2A00 Asien I

Nachfolger-Projekt
2016.2048.3

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
2.000.000 €

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