Ausgangssituation
Landwirtschafts- und Ernährungssysteme sind von zentraler Bedeutung für die indische Wirtschaft und schaffen die Lebensgrundlage für mehr als 50 Prozent der Bevölkerung. Lange Zeit herrschte im Land Lebensmittelknappheit. Nun schafft die Green Revolution Lebensmittelsicherheit, wirkt sich aber auch negativ auf die Diversifizierung der Lebensmittelproduktion und Ernährung aus. Probleme für Umwelt und Gesellschaft, die mit industrieller Landwirtschaft assoziiert werden, zeigen sich immer deutlicher: 71 Prozent der Anbaufläche in Indien werden übermäßig genutzt, wodurch auch ihr Potenzial für den Anbau beeinträchtig wird. Die Durchschnittsgröße von Landbesitz ist von 2,28 Hektar (ha) (1970/71) auf 1,08 ha (2015/16) zurückgegangen. Zusätzlich wirkt sich der Klimawandel auf diese Herausforderungen aus.
Die indische Regierung fördert zunehmend agrarökologische Anbauformen, da sie die Möglichkeit bieten, die Einkommen in der Landwirtschaft zu erhöhen, degradierte Flächen wieder urbar zu machen, Ernährungssicherheit durch Diversifizierung zu verbessern und ungünstige Umwelteinflüsse zu reduzieren. Indien verfügt über eine wachsende Zahl klimafreundlicher Geschäftsmodelle, in denen traditioneller landwirtschaftlicher Anbau mit innovativer Technik und Führung kombiniert wird. Mehrere staatliche Initiativen wirken auf einen Wechsel zu ökologischer Landwirtschaft und Natural Farming hin.