Ausgangssituation
Seit Mitte 2017 wurden mehr als 750.000 Bürger*innen Myanmars aus ihrer Heimat vertrieben und sind nach Bangladesch geflüchtet. Diese Migrationsbewegung hat zu tiefgreifenden sozialen, wirtschaftlichen, psychologischen und ökologischen Auswirkungen auf die aufnehmenden Gemeinden in der Region Cox's Bazar geführt, die derzeit erleben, wie sich ihre traditionellen Lebensgrundlagen verschlechtern: So gehen die Einkommen und die wirtschaftlichen Chancen, insbesondere für ärmere Menschen, zurück. Darüber hinaus werden die landwirtschaftlichen Nutzflächen und andere Flächen knapper, und die wahrgenommenen Bedrohungen sowie die Unsicherheit nehmen zu. Gleichzeitig stehen kaum Beschwerde- oder Konfliktbeilegungsmechanismen zur Verfügung. Diese Entwicklungen führen zunehmend zu Spannungen zwischen den Rohingya und den aufnehmenden Gemeinden.
Viele Rohingya wurden durch Folter und Vertreibung traumatisiert. Diese und andere psychische Probleme tragen zur angespannten Situation in den Flüchtlingslagern bei. Unter dieser Situation und der damit einhergehenden Beschäftigungslosigkeit leiden insbesondere junge Menschen, was die Spannungen zusätzlich steigen lässt.
Die beschriebenen Gegebenheiten haben bereits jetzt dazu geführt, dass immer mehr Menschen Zuflucht zu negativen Bewältigungsstrategien suchen. Dadurch haben der Drogenkonsum, die Kriminalität sowie sexuelle, geschlechtsspezifische und sonstige Gewalt innerhalb und zwischen den jeweiligen Gemeinschaften bereits jetzt zugenommen.
Deshalb sind nachhaltige innovative Konzepte erforderlich, von denen beide Gemeinschaften in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht profitieren, und zwar auch dann, wenn die Hilfszahlungen gekürzt oder eingestellt werden.
Ziel
Die Inanspruchnahme von Diensten, die zu einer friedlichen Konfliktlösung und zur Beseitigung der Ursachen für die Konflikte zwischen den aufnehmenden Gemeinden und vertriebenen Rohingya beitragen, ist verbessert.