2012.2190.2

Verbesserung der Rahmenbedingungen im Privat- und Mikrofinanzsektor

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Land
Mosambik
Dauer
Partner
Ministerium für Industrie und Handel

Ausgangssituation

Mosambik erlebt seit etwa zehn Jahren einen wirtschaftlichen Boom, aber die Bevölkerung profitiert kaum davon. Das liegt vor allem daran, dass das Wirtschaftswachstum primär auf den Export von Rohstoffen zurückgeht. Die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen im wenig produktiven informellen Sektor und in der Landwirtschaft tätig.

Um die Armut in Mosambik zu bekämpfen, müssen deshalb Entwicklungsimpulse für kleinste, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU) geschaffen werden. Weitere Herausforderungen für den Privatsektor sind der eingeschränkte Zugang zu adäquaten Finanzdienstleistungen und der Mangel an qualifiziertem Personal.

Ziel

Die rechtlichen, politischen und institutionellen Rahmenbedingungen für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung sind verbessert. Die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, vor allem im ländlichen Raum, ist gesteigert.

Zugang und Nutzung von Finanzdienstleistungen, insbesondere im ländlichen Raum, sind erhöht.

Ein breitenwirksames, von der Privatwirtschaft getragenes Wachstum erhöht die Beschäftigung im Land und führt zu wachsenden Einkommen und damit zur Armutsminderung.

Vorgehensweise

Um eine möglichst umfassende Wirkung zu gewährleisten, arbeitet das Programm mit einem Mehrebenenansatz in drei Handlungsfeldern:

Verbesserung der Rahmenbedingungen auf nationaler und lokaler Ebene

Förderung lokaler Wirtschaftskreisläufe im ländlichen Raum

Unterstützung eines inklusiven Finanzsektors, das heißt Zugang zu formellen Finanzdienstleistungen auch für ärmere Bevölkerungsschichten

Durch die Beratung des Ministeriums für Industrie und Handel und der mosambikanischen Zentralbank unterstützt das Vorhaben die Verbesserungen des Geschäftsklimas. Das Programm berät beim Aufbau effektiver Kommunikations- und Monitoringinstrumente für die Umsetzung der Reformen sowohl auf nationaler Ebene als auch in den Provinzen. Daneben stärkt das Vorhaben den Dialog zwischen öffentlichen und privaten Akteuren.

Ein weiterer Schwerpunkt des Programmes ist die Unterstützung eines inklusiven Finanzsektors. Durch innovative Vertriebsmodelle wie Mobile Banking, die Abwicklung von Bankgeschäften mit dem Handy, werden Finanzdienstleistungen im ländlichen Raum verfügbar. Die ländliche Bevölkerung sowie Kleinst- und Kleinunternehmen können ihre Geschäftstätigkeiten auf diese Weise ausbauen.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

80 Prozent der verabschiedeten Strategie zur Verbesserung des Geschäftsklimas (EMAN I) wurden bis 2012 umgesetzt. Durch neu geschaffene rechtliche Voraussetzungen für sogenannte vereinfachende Lizenzierung und One-Stop-Shops können Unternehmen und Existenzgründer alle notwendigen Schritte bei einem einzigen Behördengang innerhalb eines Tages erledigen. Außerdem wurde die Besteuerung kleiner Unternehmen vereinfacht, wovon bereits 40.000 Unternehmen profitieren.

Der aktuelle Doing Business Report 2014 der Weltbank spiegelt dies wider: Mosambik stieg 2013 von Platz 146 auf Platz 139. Eine spürbare Verbesserung wurde vor allem in der Kategorie „Kosten einer Unternehmensgründung“ erreicht. Dies ist unter anderem auf die vereinfachte Lizenzierung und die One-Stop-Shops zurückzuführen. Um die Reformen weiter voranzutreiben, verabschiedete die mosambikanische Regierung im September 2013 eine neue Strategie zur Verbesserung des Geschäftsklimas (EMAN II / 2013–2016).

Gestärkt durch eine verbesserte interne Organisation vertreten sieben unterstützte Unternehmensverbände in Manica, Sofala und Inhambane die Interessen ihrer Mitglieder in öffentlich-privaten Dialogen mit den Provinzbehörden. Bei einer Umfrage Ende 2012 sagten 62 Prozent der Verbandsmitglieder, dass sie sich adäquat von ihrem Verband vertreten fühlen – eine Verbesserung von 40 Prozent im Vergleich zum Ausgangswert Anfang 2010.

Das Vorhaben stärkte die Kompetenzen und Leistungsfähigkeit der Zentralbank (Banco de Moçambique) bei der Regulierung und Überwachung von Mikrofinanzinstitutionen. Die gemeinsame Entwicklung von Handbüchern und Richtlinien für die Bankenaufsicht war ein wesentlicher Meilenstein zur nachhaltigen Verbesserung der Rahmenbedingung für einen stabilen und inklusiven Finanzsektor. Derzeit wird ein neuer gesetzlicher Rahmen für Kreditinformationsbüros geschaffen. Erwartet wird, dass dies den Zugang zu erschwinglichen Krediten deutlich erhöht.

In den vergangenen Jahren hat das Vorhaben insgesamt etwa 7.000 Mitglieder informeller Spar- und Kreditgruppen unterstützt, mehr als die Hälfte davon Frauen. In der aktuellen Programmphase werden sie an den formalen Finanzsektor angebunden. Erste Projekte zur Anbindung von Spar- und Kreditgruppen durch Mobile Banking haben begonnen. 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
25010

Entwicklungspolitische Kennungen

Hauptziel:

  • Handelsentwicklung

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
1300 Südliches Afrika

Vorgänger-Projekt
2010.2205.2

Nachfolger-Projekt
2016.2132.5

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
14.208.408 €

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