2013.2257.7

Wasserprogramm

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Dauer
Partner
Palestinian Water Authority

Ausgangssituation

Die Situation im palästinensischen Wassersektor wird zu großen Teilen durch die israelische Besatzungspolitik bestimmt. Die weitgehende Kontrolle über die Wasserressourcen durch Israel gefährdet die Versorgungssicherheit der Bevölkerung und behindert die weitere Entwicklung des Wassersektors in den Palästinensischen Gebieten. Aufwändige Abstimmungsprozesse mit den israelischen Behörden sind mit dafür verantwortlich, dass es in vielen Orten keine umweltgerechte Sanitärversorgung gibt; Gesundheitsrisiken und Umweltbelastungen sind die Folgen.

Hinzu kommt, dass die palästinensischen Wasserinstitutionen einen großen Bedarf bei der Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer Managementkapazitäten haben. Steuerung und Regulierung des Wassersektors müssen dringend aufgebaut werden. Durch die Klärung von Mandaten und Zuständigkeiten der Institutionen sowie die Verbesserung der Kundenorientierung sollen die kommunalen Versorger technisch und administrativ in die Lage versetzt werden, die Trinkwasserversorgung der palästinensischen Bevölkerung sicherzustellen und dabei finanziell nachhaltig zu arbeiten.

Diese notwendige Neuordnung der institutionellen und rechtlichen Rahmenbedingungen im Sektor ist gegenwärtig Bestandteil eines umfassenden Reformplans. Durch die Reform werden derzeit die Grundlagen für die weitergehende Verbesserung des Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungssektors geschaffen.

Ziel

Die Fähigkeiten zur Steuerung, Regulierung und Dienstleistungserbringung der Institutionen im Wassersektor sind verbessert. Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den Palästinensischen Gebieten sind voll funktionsfähig und kundenorientiert. Davon profitieren auch arme und marginalisierte Bevölkerungsgruppen.

Vorgehensweise

Seit 2006 begleitet das Projekt die palästinensischen Partner bei der Umsetzung der Reform.

Im aktuellen Auftrag konzentriert sich das Vorhaben auf zwei Arbeitsschwerpunkte:

1. Unterstützung nationaler Institutionen bei der Umsetzung von Reformprozessen, unter anderem durch den Aufbau eines Regulierers und die Entwicklung von Regulierungsinstrumenten zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Versorgungsbetriebe im Wasser- und Abwassersektor

2. Verbesserung der Managementfähigkeiten der Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsunternehmen, vorrangig durch: die Unterstützung der Versorger bei der Anwendung der neuen Regulierungsvorschriften, Kompetenzentwicklung mit Blick auf Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit sowie die Stärkung von Wissensaustausch zwischen den Versorgern über einen Betreiberverband

Darüber hinaus unterstützt das Vorhaben das Ministry of Women Affairs (MoWA) bei der Umsetzung der Gender-Strategie für den Wassersektor.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Durch die Unterstützung beim Aufbau des Regulierers wirkte das Vorhaben an einer wichtigen nationalen Schaltstelle für die nachhaltige Verbesserung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den Palästinensischen Gebieten mit.

Die Qualität der Dienstleistungen der Wasser- und Abwasserversorger hat sich durch Beratung und die Einführung eines kontinuierlichen Monitorings der Leistungsdaten verbessert. Der Betrieb der Anlagen wird durch den gezielten, nachfrageorientierten Kompetenzaufbau effizienter gestaltet. Die Leistungsfähigkeit der Versorger wird dadurch stetig verbessert. Unter anderem arbeiten vier der größten palästinensischen Wasserversorger im Westjordanland mit höherer Effizienz und verbesserten Leistungen bei der Erbringung zuverlässiger, sicherer und bezahlbarer Wasser- und Abwasserdienstleistungen. Sie erreichen etwa 750.000 Palästinenser.

Die Einführung von angepassten Tarifsystemen für Wasser und Abwasser ermöglicht es den Versorgern, ökonomisch nachhaltig zu wirtschaften und die Versorgung auch zukünftig sicherzustellen.

Durch die Unterstützung des Verbands „Union of Palestinian Water Service Provider" wurde es den Wasserversorgern ermöglicht, den Austausch von Wissen und erfolgreichen Beispielen zu institutionalisieren. Landesweit wurde so die Leistungsfähigkeit der Wasserversorger gezielt entwickelt.

Die palästinensische Regierung hat neue Strategien zur Gleichstellung der Geschlechter und zur Förderung von Frauen in Führungspositionen im Wassersektor verabschiedet und setzt sie mit Unterstützung des Vorhabens landesweit um.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
14010

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikante Nebenziele:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Demokratische und inklusive Regierungsführung

Zuständige Organisationseinheit
3A00 Naher und Mittlerer Osten 2

Vorgänger-Projekt
2009.2084.3

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
8.707.021 €

Aufträge mit ähnlicher thematischer und geografischer Passung:

Palästinensische Gebiete
Wird geladen