2010.2025.4

Zusammenarbeit mit arabischen Gebern

Auftraggeber
BMZ
Dauer
Partner
Ministry of Planning

Ausgangssituation

Die arabischen Staaten bilden neben den Ländern des Entwicklungshilfe-Ausschusses (DAC) der OECD eine wichtige Gebergemeinschaft. Vor allem die Mitgliedsländer des Golf-Kooperationsrats verfügen über spezialisierte Institutionen zur Vergabe von Entwicklungshilfe. Etwa drei Viertel der Hilfsleistungen von Nicht-DAC-Gebern stammen aus arabischen Quellen. Die Hälfte der arabischen Entwicklungshilfe fließt in die arabischen Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens (MENA), gefolgt von Subsahara-Afrika, Südasien und Zentralasien. Trotz der großen Beiträge dieser Institutionen erfolgt die Koordinierung zwischen arabischen und OECD-DAC-Gebern eher zögerlich. Die Nachhaltigkeit und Effektivität von Entwicklungsmaßnahmen wird dadurch eingeschränkt, mögliche Synergien gehen verloren.

Ziel

Kooperationen zwischen den Organisationen der deutschen und arabischen Internationalen Zusammenarbeit sind auf der operativen Ebene angebahnt und gestärkt.

Vorgehensweise

Um dieses Ziel zu erreichen, werden aus einem offenen Regionalfonds Kooperationsprojekte gemeinsam mit mindestens einem arabischen Geber geplant, finanziert und in einem Empfängerland der MENA-Region durchgeführt. Gefördert werden regionale Projekte, die zivilgesellschaftliche Strukturen stärken und zur Armutsbekämpfung beitragen. Die Förderkomponenten beinhalten Beratungsleistungen, Aus- und Fortbildungen und in einem geringen Umfang auch Sachleistungen. Das Vorhaben bezieht sich auf alle Länder der MENA-Region, in denen die deutsche Internationale Zusammenarbeit vertreten ist.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Bisherige Erfahrungen zeigen, dass sich die beteiligten arabischen Geber aktiv in die Planung und Durchführung der Projekte einbringen. Deutlich zeichnet sich ab, dass der Vertrauensaufbau und Dialog über kleine, aber entwicklungspolitisch relevante und sichtbare Projekte mit den Partnerorganisationen auf einem guten Weg ist.

Mit dem Arab Gulf Fund for Development (AGFUND), einer multilateralen Organisation mit Sitz in Riad, Saudi-Arabien, wird das Projekt „Access of women to microfinance and support to victims of violence" im Jemen durchgeführt. Das Projekt vermittelt Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind, Ausbildungs- und Einkommensmöglichkeiten. Bis Ende Februar 2014 wurden fast 2.500 Frauen für einkommensschaffende Maßnahmen qualifiziert. Etwa 80 Prozent der ausgebildeten Frauen haben ein eigenes Projekt begonnen oder eine Anstellung gefunden. Insgesamt haben sich etwa 1.800 der Kursteilnehmerinnen für Kleinkredite beworben, mehr als 400 haben bereits Kleinkredite in Anspruch genommen.

Ebenfalls mit Mitteln von AGFUND führte das Center for Arab Women Training and Research (CAWTAR) das Projekt „Access of women to health and legal services" in Tunesien und im Jemen durch. Im Jemen unterstützte das Projekt die Fortbildung von Hebammen im Regierungsbezirk Hajjah, in Tunesien wurden 40 Beschäftigte einer Nichtregierungsorganisation für die Durchführung von Beratungsleistungen zur Eindämmung von häuslicher Gewalt qualifiziert.

Gemeinsam mit Silatech, einer Organisation mit Sitz in Katar, fördert das Regionalprogramm ein Projekt zur Entwicklung und Verbreitung von jugendgerechten Sparprodukten. Das Projekt arbeitet mit Banken, Mikrofinanzinstitutionen und Nichtregierungsorganisationen zusammen und soll etwa 50.000 Jugendliche in Ägypten, Jemen und Marokko erreichen. Bis Ende 2013 eröffneten bereits mehr als 17.000 Jugendliche im Jemen ein Sparkonto. Die Gesamteinlagen betragen etwa 3,5 Millionen Euro. In Marokko nahmen mehr als 500 junge Männer und Frauen in 7 Städten an Veranstaltungen zur finanziellen Grundbildung teil. In Zusammenarbeit mit der Fakultät der Wirtschaftswissenschaften der Universität Kairo wurde finanzielle Grundbildung in das Curriculum integriert. 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
15150

Kombifinanzierung
  • AGFUND (Arab Gulf Fund for Development) (223,96 Tsd. €)
Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
3300 Naher und Mittlerer Osten 1

Vorgänger-Projekt
2008.2159.5

Nachfolger-Projekt
2014.2278.1

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
2.873.960 €

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