Ausgangssituation
Die arabischen Golfländer gehören zu den größten Gebern in Nahost und Nordafrika (Middle East & North Africa, MENA-Region). In den vergangenen Jahren haben sich diese vermehrt bei gemeinsamen Aktivitäten mit der internationalen Gebergemeinschaft engagiert, auch durch die gemeinsame Arbeit im Ausschuss für Entwicklungshilfe der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Unzureichende Koordinierungsmechanismen sowie mangelnde Kenntnisse zu den jeweiligen Verfahren und entwicklungspolitischen Ausrichtungen erschweren nach wie vor eine effiziente Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der deutschen und arabischen Entwicklungszusammenarbeit (EZ). Die von den Vereinten Nationen vereinbarten Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) sehen jedoch eine engere Zusammenarbeit der EZ-Akteure vor: SDG 17 hat zum Ziel, diese globalen Partnerschaften zu stärken.
Um ein gemeinsames Verständnis zwischen deutscher und golfarabischer EZ zu erleichtern, hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH durch das Regionalprogramm "Zusammenarbeit mit arabischen Gebern (CAD)" beauftragt. Das 2009 initiierte Vorhaben strebt an, die Zusammenarbeit zwischen deutschen EZ-Akteuren und arabischen Gebern in der MENA-Region zu verbessern.
Ziel
Das gegenseitige Verständnis zu entwicklungspolitischen Ansätzen zwischen deutschen und arabischen Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) für gemeinsame Kooperationen ist verbessert.
Vorgehensweise
Das Vorhaben fördert Dreieckskooperationen und fachübergreifende Partnerschaften, organisiert den Wissensaustausch und trägt zur besseren Koordinierung und Abstimmung zwischen der deutschen und arabischen EZ bei. Das Vorhaben fördert Mittel und Ressourcen für gemeinsame entwicklungspolitische Ansätze zwischen deutschen und arabischen EZ-Akteuren, um die Agenda 2030 in den Partnerländern effizienter umzusetzen.
Das Vorhaben orientiert sich außerdem eng an den Ergebnissen der Dialogveranstaltungen zwischen OECD-DAC und der Koordinierungsgruppe der arabischen Geber (Arab Donor Coordination Group, ADCG). Diese fördern Dreieckskooperationen und andere Formen der Zusammenarbeit zwischen westlichen und arabischen Gebern durch gemeinsame Treffen sowie Datenaustausch. Thematisch trägt das Vorhaben zur Umsetzung der Schwerpunkte der Deauville-Partnerschaft bei. Ziel ist es, die Transformationsländer bei Reformprozessen politisch und finanziell zu unterstützen und diese internationale Unterstützung besser zu koordinieren. Gemeinsam mit arabischen Gebern werden Maßnahmen zur finanziellen Inklusion, wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen, Stärkung der Zivilgesellschaft in Nordafrika und dem Nahen Osten finanziert und umgesetzt. Durch Kooperationen mit arabischen Gebern zur Bewältigung der Flüchtlingskrise komplementiert das Vorhaben die Sonderinitiativen der Bundesregierung „Stabilisierung und Entwicklung in Nordafrika-Nahost" und „Fluchtursachen bekämpfen, Flüchtlinge reintegrieren".