Eine Person spricht mit einer anderen Person.
© iStock.com/AJ_Watt

02.08.2022

Stimmen für die Demokratie

Lokalen Institutionen in der Demokratischen Republik Kongo fehlt Legitimität. Vor allem für Frauen ist die Teilhabe eingeschränkt. Dialog und Inklusion bringt beides zusammen.

In der Demokratischen Republik Kongo leben mehr als 100 Millionen Männer und Frauen. Doch Frauen sind in der Politik unterrepräsentiert. In der Provinz Kasaï-Oriental wird dies deutlich: Von 16 Bezirken werden nur zwei von Frauen regiert.

Um Legitimität zu fördern, setzt sich die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH für mehr Teilhabe von Frauen ein. Im Auftrag des Auswärtigen Amtes verbessert sie die Beteiligung an politischen Entscheidungen und fördert Frauen in Leitungspositionen. Dafür schulte sie bereits 120 Führungskräfte und die Zivilgesellschaft und unterstützt Frauen, sich in die lokale Politik einzubringen und Führung zu übernehmen. Die Arbeit wirkt: Die Zahl der Frauen, die in der Lokalregierung der Provinz Kasaï-Oriental arbeiten, hat sich seither verdoppelt.

 Ein Portrait einer Frau, die ein Kopftuch trägt.

Gemeinsam für die Demokratie

Zusammen mit zivilgesellschaftlichen Organisationen fördert die GIZ den gesellschaftlichen Austausch in der Provinz Haut-Katanga im Vorfeld der Kommunalwahlen 2023. In öffentlichen Dialogen, in denen sich alle beteiligen können, bringt sie Politiker*innen und die kongolesische Bevölkerung zusammen. In fast 40 Dialogen nahmen über 2.000 Interessierte teil, zu gleichen Teilen Frauen und Männer. Sie tragen ihre Anliegen vor und werden gehört. Die 61-jährige Antoinette Kilambe ist oft dabei. Ihr ist das Thema Sicherheit wichtig. „Meine Vorschläge zu Sicherheitsfragen werden von den Behörden ernst genommen. Das ermutigt mich, mehr an den Dialogen teilzunehmen und meine Freunde mitzubringen.“

Der Austausch macht Politik greifbar, nachvollziehbar und bringt die konkreten Interessen der Bevölkerung ein. Jean Luc Kayoko leitet eine Organisation, die die Dialoge organisiert: „Mit den Bürgerdialogen bringen die Menschen ihre Bedürfnisse ein und beteiligen sich an der Regierung. Die Politik hört auf sie und wird besser.“

Die Fortbildungen für kommunale Führungskräfte und die breite Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger legt den Grundstein für eine demokratische Mitgestaltung von Politik. Während im Osten des Landes derzeit Konflikte auftreten, stärkt die Arbeit in den Provinzen Kasaï-Oriental und Haut-Katanga die politische Legitimation staatlicher Institutionen vor den kommenden Kommunalwahlen.

Weitere Informationen