Gewalttätigem Extremismus in Zentralasien vorbeugen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Prävention von gewalttätigem Extremismus in Zentralasien (PREVECA)
Auftraggeber: Auswärtiges Amt (AA)​​​​​​​
Land: Kasachstan, Tadschikistan, Usbekistan​​​​​​​
Politischer Träger: Generalstaatsanwaltschaft​​​​​​​
Gesamtlaufzeit: 2022 bis 2023

Ausgangssituation

Gewalttätiger Extremismus und Radikalisierung nehmen in Zentralasien zu. Schätzungen zufolge haben bis zu 4.000 Anhänger*innen des Islamischen Staates (IS) ihre Heimatländer in Zentralasien verlassen, um in Syrien und dem Irak zu kämpfen. Es wird angenommen, dass eine ähnliche Zahl von Kämpfenden aus der Region sich seit den 1990ern Al-Qaida und den Taliban in Afghanistan angeschlossen haben.

Mit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan und den Territorialverlusten des IS im Nahen und Mittleren Osten wächst die Besorgnis, dass Extremist*innen ihren Einfluss auf Zentralasien und andere Länder der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ausweiten könnten. Kasachstan, Usbekistan und Tadschikistan haben darauf mit Justiz- und Sicherheitsreformen reagiert; Usbekistan und Tadschikistan haben außerdem Strategien gegen gewalttätigen Extremismus und Terrorismus entwickelt.

Dabei wächst auch die Nachfrage nach präventiven Ansätzen wie Bildungsmaßnahmen und psychosozialen Leistungen. Sie erhöhen die gesellschaftliche Widerstandsfähigkeit gegen Radikalisierungstendenzen. Derzeit konzentrieren sich die Sicherheitsbehörden jedoch auf die Weiterbildung staatlicher Behörden und auf religiöse Umerziehungsmaßnahmen. Bisher wurde Prävention primär als eine sicherheitspolitische Angelegenheit verstanden und nicht als Aufgabe der Gesamtgesellschaft.

Ziel

Länder in Zentralasien nutzen mehr präventive Maßnahmen zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus.

Vorgehensweise

Die Prävention von gewalttätigem Extremismus (PVE) ist eine umfassende Aufgabe staatlicher Akteure und der gesamten Gesellschaft. Daher nutzt das Vorhaben konfliktpräventive und gendersensitive Methoden, um gemeinsam mit Staat und Zivilgesellschaft in Kasachstan, Usbekistan und Tadschikistan gewalttätigen Extremismus einzudämmen.

Dazu entwickeln die Beteiligten geeignete präventive Maßnahmen und setzen entsprechende nationale Strategien um. Die jeweiligen Ansätze sind auf den Bedarf und die Bedingungen der drei Länder angepasst. Gleichzeitig fördert das Vorhaben die regionale Zusammenarbeit zum Thema.

Stand: August 2022