Vier Frauen mit einer grünen Hijab.
© GIZ

03.02.2023

Für das Recht auf Gesundheit: Weibliche Genitalverstümmelung überwinden

Am Horn von Afrika arbeiten Regierungen und Zivilgesellschaft Hand in Hand daran, weibliche Genitalverstümmelung zu beseitigen.

Sie verursacht unerträgliche Schmerzen, hinterlässt Narben fürs Leben und ist eine schwere Verletzung der Menschenrechte: weibliche Genitalverstümmelung. Die gängige Abkürzung dafür – FGM – geht auf den englischen Begriff Female Genital Mutilation zurück. Bei diesem Eingriff werden die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane ohne medizinische Notwendigkeit teilweise oder vollständig entfernt. Betroffen sind weltweit mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen. Äthiopien, Somalia und Sudan haben FGM den Kampf angesagt. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt diese Länder seit 2020 im Auftrag des Entwicklungsministeriums (BMZ) dabei.

Jana Wegmann, Gender- und Menschenrechtsexpertin, leitet das Projekt: „FGM können wir nur dann effektiv bekämpfen, wenn alle, Regierung und Zivilgesellschaft, mit anpacken.“ In Äthiopien etwa wurde FGM bereits 2005 per Gesetz verboten. Dennoch sei die Praktik weiterhin stark verbreitet. Die Gründe dafür sind vielfältig, der Hintergrund sei allerdings der Wunsch, die Sexualität von Mädchen und Frauen zu kontrollieren. „Wir arbeiten mit dem nationalen Frauenministerium zusammen und auch mit lokalen Initiativen, denn der soziale Wandel vollzieht sich in den Gemeinden“, sagt Wegmann.

Die GIZ schulte zu FGM rund 500 Mitarbeitende von Ministerien, Medienschaffende sowie Vertreter*innen lokaler Nichtregierungsorganisationen (NGO), aber auch der Diaspora – denn Betroffene aus diesen Ländern leben auch in Europa. Mit den Geldern aus einem Fonds können lokale NGO Aufklärungskampagnen entwickeln, etwa Radio-Serien, Theaterperformances oder Aufklärung in Unterkünften für Binnenvertriebene.

Eigene Stimme gegen FGM

Eine Initiative, mit der die GIZ zusammenarbeitet, ist das Network of Ethiopian Women’s Associations. Die 25-jährige Biruktawit Berhanu macht sich an der Universität in Addis Abeba gegen FGM stark: „Es ist mir wichtig darüber zu sprechen, womit Frauen und Mädchen in Äthiopien zu kämpfen haben. Wir müssen unsere Stimmen erheben, unsere Rechte wahrnehmen und einander unterstützen.” Mehr als 30 solcher Initiativen in Äthiopien, Somalia und Sudan fördert die GIZ und erreicht damit zahlreiche Menschen in den jeweiligen Gemeinden.

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