Frieden durch ein optimiertes Landstückverzeichnis fördern

Ausgangssituation

Seit über 50 Jahren führen der Zugang zu Land und dessen Verteilung zu gewaltsamen Konflikten in Kolumbien. Das Friedensabkommen von 2016 zwischen der Regierung und der Guerillagruppe „Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens“ (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia, FARC) sieht eine umfassende ländliche Reform vor. Ein wichtiger Teil dabei ist es, Kataster, also Beschreibung und Verzeichnis der Landstücke, in den konfliktreichsten Gebieten einzuführen. Die Kataster sollen für vielfältige Zwecke dienen – nicht nur um beispielsweise Steuern zu erheben, sondern auch um öffentliche Politik zu gestalten. Zentral bei den Mehrzweckkatastern ist es, die verschiedenen sozialen Gruppen in die Umsetzung zu integrieren. Doch das geringe Vertrauen in staatliche Institutionen und das soziale Gefüge, das durch Gewalt zerrüttet ist, sind eine große Herausforderung.

Ziel

Nichtstaatliche und staatliche Handlungsträger*innen sind dazu befähigt, einen Beitrag zum Frieden in Kolumbien zu leisten, in dem sie sich für das Mehrzweckkataster engagieren.

Vorgehensweise

Durch methodologische Beratung unterstützt das Vorhaben national und lokal die institutionelle Kooperation. Auf diese Weise sollen erhobene und aktualisierte Katasterdaten genutzt werden, um Entscheidungen zu finden und öffentliche Politiken zu formulieren.

Durch Schulungen trägt ebenso das Vorhaben dazu bei, das Fachwissen von ethnischen und bäuerlichen Gemeinschaften auszubauen, damit diese sich an der Umsetzung des Katasters beteiligen können.

Gleichzeitig fördert es die Kompetenzen in den Regierungsbehörden und der Zivilgesellschaft, damit das Mehrzweckkataster partizipativ und kooperativ entwickelt wird und so zu Frieden beiträgt.

Das Vorhaben kooperiert mit der Weltbank, so dass die entwickelten Methoden, Erkenntnisse und bewährten Praktiken zu Katastern auf andere Gemeinden übertragen werden können, die von Krediten profitieren.

Stand: September 2024