Ecolegios: Ökoeffizienz und Ressourcenschutz an staatlichen Schulen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Ökoeffizienz und Ressourcenschutz an staatlichen Schulen als Beitrag zur Verbindung von Theorie und Praxis in der Umweltpädagogik
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Peru
Politischer Träger: Peruanisches Umweltministerium (MINAM); peruanisches Bildungsministerium (MINEDU)
Gesamtlaufzeit: 2010 bis 2013

 Peru. Lehrer mit Schülerinnen und Schülern während eines Einführungsseminars zu Ökoeffizienz an der Schule Nummer 164 – El Aumauta“ in San Juan de Lurigancho / Lima. © GIZ

Ausgangssituation

Die Formulierung und Umsetzung der peruanischen Umweltpolitik wird durch das gering ausgebildete ökologische Bewusstsein in Politik und Gesellschaft erschwert. Dies ist auch auf die Mängel des öffentlichen Schulsystems zurückzuführen: Obwohl die Lehrpläne Elemente der Umwelterziehung enthalten, ist die Umsetzung in der schulischen Praxis vor allem aufgrund der fehlenden Qualifikation des Lehrpersonals und der Theorielastigkeit des pädagogischen Ansatzes begrenzt.

Chancen für eine Verbesserung der Umwelterziehung ergeben sich aus aktuellen Initiativen wie der nationalen Umweltpolitik und dem Ökoeffizienzprogramm des peruanischen Umweltministeriums (MINAM). Ein weiterer Ansatzpunkt ist das Programm des Bildungsministeriums (MINEDU) zur Modernisierung ausgewählter staatlicher Schulen, das neben der baulichen Instandsetzung auch auf attraktivere Erziehungsangebote ausgerichtet ist.

Ziel

Das Umweltbewusstsein vor allem der jungen Menschen ist verbessert. Durch Ökoeffizienzprogramme ist Umweltbildung in der Bevölkerung verbreitet und nachhaltig institutionalisiert.

Vorgehensweise

Gestützt auf die Einführung von Ökoeffizenzprogrammen soll das Vorhaben an den Schulen zu einer Verbesserung des Umweltbewusstseins vor allem von jungen Menschen beitragen, die ihr Wissen direkt in die Gesellschaft einbringen. Die Maßnahmen konzentrieren sich auf prestigeträchtige Schulen aus dem laufenden Modernisierungsprogramm des Bildungsministeriums, die künftig als Referenz für die Umweltpädagogik dienen können.

Das Vorhaben zielt nicht nur auf die Schülerinnen und Schüler der ausgewählten Schulen ab, sondern beabsichtigt, die Umweltbildung auf breiter Basis durch Ökoeffizienzprogramme zu verbreiten und zu institutionalisieren. Der deutsche Beitrag beinhaltet auch die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften und externen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Maßnahmen zur Verbesserung der Ökoeffizienz an den Schulen werden außerdem durch finanzielle Zuschüsse unterstützt.

Träger des Vorhabens sind das Umweltministerium (MINAM) und das Bildungsministerium (MINEDU), in enger Abstimmung mit den regionalen und lokalen Schulbehörden.

Der strategische Ansatz zur Vermittlung von Umweltwissen und Umweltbewusstsein liegt in der engen Verbindung von Theorie und Praxis im Unterricht und im unmittelbaren Erfahrungslernen im Bereich Ökoeffizienz. Die Partnerministerien werden weiterhin bei der Auswertung und Aufbereitung dieser Lernerfahrungen und der Erarbeitung von erfolgreichen Beispielen unterstützt. So können gute Ansätze auch an anderen Schulen angewandt und institutionalisiert werden.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

An den beteiligten Schulen in Lima, Callao, Piura, Loreto, Cajamarca, Puno, Arequipa und Cusco ist die Baseline erarbeitet worden. Erste Schulungen von Lehrkräften und Sensibilisierungsmaßnahmen mit Lehrern und Schülern wurden durchgeführt. Derzeit werden an den Schulen Ökoeffizienzpläne mit Verbesserungsmaßnahmen erarbeitet.

In Piura und Cusco wurden in den Schulen Wassersparhähne montiert. Einige Schulen haben Abfalleimer für die Mülltrennung – für Papier, Plastik, Metall, Glas, organische Abfälle und anderes – an strategisch zentralen Orten platziert. In Lima, in der Schule „Colegio Mayor Secundario Presidente del Perú“, wurden Wasserzähler, Energieverbrauchsmesser und eine Solartherme installiert sowie Bäume gepflanzt. In Puno und Lima werden Trockentoiletten (baños secos) installiert. An allen Schulen wird Umweltbildung durch die schuleigenen Ökoeffizienzprojekte in den Unterricht integriert und schülerorientiert und lebensnah umgesetzt.

Auf Wunsch der neuen Leitung des Bildungsministeriums wurden die Aktivitäten mit der Aufnahme der beiden Schulen in Cusco, Urubamba und Anta, auf den ländlichen Raum ausgedehnt. Dies entspricht der neuen politischen Ausrichtung Perus, die einen Schwerpunkt auf die soziale Eingliederung des ländlichen Raums legt.