Unterstützung des Reformprozesses im beruflichen Bildungssystem

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Unterstützung des Reformprozesses im beruflichen Bildungssystem
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Tadschikistan
Politischer Träger: Ministerium für Wirtschaftsentwicklung und Handel, Tadschikistan
Gesamtlaufzeit: 2008 bis 2016

Tadschikistan. Diese junge Frau lernte in einem Trainingszentrum nähen und machte sich anschließend selbstständig. © GIZ

Ausgangssituation

Um Tadschikistans Wirtschaftswachstum zu sichern, sind Arbeitgeber auf qualifiziertes Personal angewiesen. Das aktuelle Berufsbildungssystem kann den Bedarf der Arbeitgeber weder qualitativ noch quantitativ befriedigen. Die Nachfrage des Arbeitsmarktes und das Angebot an Arbeitskräften passen nicht zusammen.

Zudem kann der Arbeitsmarkt in Tadschikistan nicht genug Jobs für die gesamte arbeitsfähige Bevölkerung Tadschikistans zur Verfügung stellen. So werden viele Menschen in die Arbeitsmigration gezwungen, während gleichzeitig freie Stellen im Land unbesetzt bleiben.

Es gibt kein einheitliches und gleichzeitig flexibles Berufsbildungssystem. Verantwortlichkeiten sind zersplittert und nicht klar definiert. Aufgrund der infrastrukturellen Probleme und personellen Engpässe kann das System nur einen geringen Teil eines Absolventenjahrgangs aufnehmen. Ein weit größerer Teil der Schulabgänger geht in die akademische Bildung.

Um das Berufsbildungssystem zu stärken und die Qualität der Ausbildungsgänge und deren Relevanz für den Arbeitsmarkt zu sichern, müssen auch die Arbeitgeber an allen Aspekten der beruflichen Bildung beteiligt werden.

Ziel

Die Beschäftigungsfähigkeit der Absolventen und Absolventinnen ist verbessert und ihre Chancen für eine abhängige oder selbstständige Beschäftigung sind erhöht.

Vorgehensweise

Das Programm verfolgt vier Ziele:

  1. Der tadschikische Staat und die Privatwirtschaft gestalten gemeinsam die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen für die berufliche Erstausbildung und berufliche Erwachsenenbildung.
  2. Die Qualität der Dienstleistungen für den lokalen und regionalen Arbeitsmarkt und der Zugang dazu sind verbessert.
  3. Eine bedarfsorientierte Erstausbildung wird für die Vorbereitung auf eine abhängige oder selbstständige Beschäftigung angeboten und intensiv genutzt.
  4. Die berufliche Erwachsenenbildung entspricht in Inhalten und regionaler Verteilung dem Bedarf der Wirtschaft und sichert Chancengerechtigkeit zwischen Frauen und Männern.

Die Consultingfirmen GOPA, EPOS und INTEC unterstützen die Umsetzung des Vorhabens.

Wirkung – was bisher erreicht wurde

Die Regierung Tadschikistans richtet einen Koordinationsrat für berufliche Bildung als koordinierendes und steuerndes Gremium für alle Berufsbildungsfragen ein.

Die Regierung unterstützt Berufsbildungseinrichtungen bei der Umsetzung neuer Standards für ausgewählte Berufe. Die Standards wurden in enger Zusammenarbeit zwischen staatlicher Seite und Privatwirtschaft entwickelt.

Ausgewählte Berufsbildungseinrichtungen haben mit Unterstützung des Programms ihre materielle und infrastrukturelle Basis für die berufliche Bildung verbessert.

In ausgewählten Berufen wurden tadschikische Lehrkräfte und Multiplikatoren fachlich und didaktisch geschult und geben nun ihr Wissen an andere Mitarbeiter und an Teilnehmer der beruflichen Aus- und Weiterbildung weiter.

Das Leitungspersonal von Berufsbildungseinrichtungen erweitert sein Wissen und seine Fähigkeiten im Rahmen eines vom Programm entwickelten Weiterbildungskonzepts.

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