Wasser des Nils effizienter nutzen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Wasserversorgung und Abwassermanagement
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Ägypten
Politischer Träger: Ministerium für Landwirtschaft und Landerschließung (Ministry of Agriculture and Land Reclamation, MALR); Ministerium für Wohnungsbau, Infrastruktur und städtische Gemeinden (Ministry for Housing, Utilities and Urban Communities, MoHUUC)
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2021

Ägypten. Kontrolle der Wasserqualität im Labor.  © GIZ

Ausgangssituation

Der Nil deckt 85 Prozent des landesweiten Wasserbedarfs in Ägypten für alle Lebensbereiche ab. Expert*innen fürchten, dass die Auswirkungen des Klimawandels und eine verstärkte Nutzung von Wasser in den Ländern am Oberlauf des Nils in Zukunft zu einer Wasserknappheit in Ägypten führen. Das Ministerium für Wasserressourcen und Bewässerung (Ministry of Water Resources and Irrigation, MWRI) geht davon aus, dass der Nil mittel- bis langfristig nur noch 75 Prozent des Bedarfs an Wasser decken kann. Die ineffiziente Bewirtschaftung und Nutzung von Wasser führen dann zu einer Verschlechterung der Lebensbedingungen sowie der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungsperspektiven. Dies betrifft gleichermaßen die Bewässerungslandwirtschaft und die städtische sowie ländliche Wasserversorgung und das Abwassermanagement.

Ziel

Voraussetzungen für die Minderung von Verlusten sowie eine effizientere Nutzung von Wasser sind unter Berücksichtigung des Klimawandels verbessert. Das betrifft die Bewässerungslandwirtschaft in ausgewählten Gebieten im Nildelta sowie die allgemeine Wasserversorgung und das Abwassermanagement.

Ägypten. Techniker bei Reparaturarbeiten einer Abwasseranlage.  © GIZ

Vorgehensweise

Im Bereich der Bewässerungslandwirtschaft arbeitet das Vorhaben an der Minderung von Wasserverlusten und einer effizienteren Nutzung von in Farmen. In ausgewählten Distrikten führt das Projekt Mechanismen für eine klimagerechte Wasserbedarfsplanung ein. Betrieb und Wartung der Bewässerungsinfrastruktur sollen verbessert werden. Außerdem baut das Vorhaben Beschwerdezentren auf, die als Anlaufstelle für kleinbäuerliche Betriebe dienen. Dadurch werden verantwortliche Instanzen transparent kommuniziert, um Probleme bei der Wasserversorgung zeitnah melden zu können sowie wassereffizientere Anbaupraktiken stärker zu verbreiten. Kleinbäuerliche Betriebe erhalten Unterstützung bei der Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion, indem sie beispielsweise in Anbaumethoden geschult werden, die Wasser effizienter nutzen. Dazu arbeitet das Projekt mit Kooperativen, den Extension Services und der Wasservereinigung WUO zusammen.

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Um Wasserversorgung und Abwassermanagement zu verbessern, arbeitet das Vorhaben mit der Holding Company for Water and Wastewater und ihren nachgeordneten Unternehmen landesweit zusammen. Auch hier ist geplant, den Verlust von Wasser zu mindern. Weiterhin ist vorgesehen, die Gebühren für Großkunden zu erhöhen, Energie einzusparen und Klärschlamm für die Energieerzeugung zu nutzen. Dadurch sollen knappe Wasserressourcen geschützt und gleichzeitig mehr Einnahmen für die Versorgungsunternehmen generiert werden. Außerdem arbeitet das Projekt an der Standardisierung von Abläufen in den Unternehmen. Dadurch werden interne Prozesse transparenter und weniger anfällig für Korruption. Das Projekt befähigt zivilgesellschaftliche Gruppen dazu, Haushalte für den sparsamen Umgang mit Wasser zu sensibilisieren.

Zuletzt plant das Projekt, dass Fortbildungsangebote zu einem effizienten und effektiven Umgang mit Wasser in das Bildungssystem übernommen werden: Dadurch sind Wirkungen langfristig verfügbar und bleiben fest verankert.

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