Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung durch berufliche Bildung (SED-TVET)

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung durch berufliche Bildung (SED-TVET)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Indonesien
Politischer Träger: Indonesisches Ministerium für Bildung und Kultur (MoEC)
Gesamtlaufzeit: 2010 bis 2017

Indonesien. Auszubildende junge Frau und junger Mann an der Berufsschule SMKN 1 Pacet. © GIZ

Ausgangssituation

Die indonesische Wirtschaft ist in den letzten Jahren stark gewachsen. In vielen Regionen fehlen jedoch ausgebildete Fachkräfte, um Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltiges Wachstum zu sichern. Gleichzeitig leidet das Land unter einer hohen Jugendarbeitslosigkeit, einer weit verbreiteten Unterbeschäftigung und einem Mangel an qualitativ hochwertigen Arbeitsplätzen. Die in den berufsbildenden Einrichtungen erworbenen Qualifikationen entsprechen vielfach nicht den tatsächlichen Anforderungen des Arbeitsmarkts, sodass die Absolventinnen und Absolventen nicht über die benötigten Fertigkeiten verfügen, um einen annehmbaren Arbeitsplatz zu finden. Auch durch die geplante Öffnung der Arbeitsmärkte in der 2015 in Kraft tretenden Wirtschaftsgemeinschaft der südostasiatischen Staatengruppe (ASEAN Economic Community, AEC) kommen auf die indonesischen Arbeitskräfte neue Herausforderungen in Bezug auf Qualität und Wettbewerbsfähigkeit zu. Die indonesische Regierung ist entschlossen, die Probleme anzugehen und das bestehende System der beruflichen Bildung umzustrukturieren. Dafür sind gemeinsame Anstrengungen aller maßgeblichen Ministerien und Institutionen sowie die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft notwendig.

Ziel

Die Beschäftigungsfähigkeit von Absolventinnen und Absolventen beruflicher Aus- und Fortbildungsangebote sowie von Arbeitskräften ist in ausgewählten Regionen Indonesiens verbessert.

Vorgehensweise

Im Rahmen des Programms arbeitet die GIZ in Indonesien mit dem Ministerium für Bildung und Kultur, dem Ministerium für Industrie und dem Ministerium für Arbeit zusammen. Das Programm ist hauptsächlich in den Provinzen West-Java, Zentral-Java, Yogyakarta, Süd-Sulawesi und Ost-Kalimantan tätig. Eines der wichtigsten Ziele ist es, die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft bei der Planung und Durchführung von beruflichen Bildungsmaßnahmen zu verbessern. Der Dialog zwischen staatlichen Akteuren und der Wirtschaft und ihre Zusammenarbeit werden deshalb auf allen Handlungsfeldern gefördert. Es handelt sich dabei um:

  • Verbesserung der Management- und Lehrkompetenzen der Berufsbildungsinstitutionen
  • Innovationen zur Stärkung der Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft
  • Umsetzung und Überwachung von Regularien für die berufliche Bildung
  • Qualitätssicherung und Zertifizierung in ausgewählten Sektoren

Gleichzeitig unterstützt das Programm seine Partner und deren Anstrengungen zur Konsolidierung und zum Up-scaling von Modellen und Instrumenten, die in den ersten fünf Jahren der Zusammenarbeit entwickelt wurden.

Die Beratungs- und Capacity-Development-Leistungen der GIZ gehen mit Investitionen der KfW Entwicklungsbank zur Modernisierung der Infrastruktur in 23 Berufsbildungsinstitutionen einher.

Die deutsche Consultingfirma GOPA setzte in Zusammenarbeit mit dem indonesischen Arbeitsministerium das Handlungsfeld "Quality Assurance und Akkreditierung" um.

Indonesien. Junger Auszubildender der polytechnischen Fachhochschule ATMI. © GIZ

Wirkung

Die Lehrqualität in den 23 geförderten Berufsbildungsinstituten hat sich verbessert, wovon pro Jahr rund 8.400 Schülerinnen und Schüler profitieren. Die Absolventinnen und Absolventen dieser Einrichtungen erhalten inzwischen auch Unterstützung durch Berufsberatungs- und Stellenvermittlungsleistungen.

Das Programm hat die Leistungsfähigkeit der indonesischen Partner zur Evaluierung der derzeit geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen für die berufliche Bildung sowie zur Entwicklung neuer Rechtsvorschriften gestärkt. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, eine stabile Grundlage für die Reform und Harmonisierung des aktuellen Systems zu schaffen.

Die Arbeitgeber haben sich an der Einführung von modernen Berufsstandards in die berufliche Bildung aktiv beteiligt. Außerdem arbeiten sie direkt mit den Berufsbildungsinstitutionen zusammen und entwickeln gemeinsam mit den Schulen berufliche Ausbildungsgänge, die die Anforderungen des Arbeitsmarktes besser erfüllen.

Indonesien. Junge Frau mit Schutzkleidung an einer Drillmaschine. © GIZ

Alle 23 geförderten Institutionen haben einen Schulentwicklungsplan erarbeitet. Darin sind umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der Schulverwaltung und zur langfristigen Gewährleistung der Lehr- und Lernqualität niedergelegt. Die in den Plänen definierten Schwerpunkte und Teilziele sowie der Monitoringprozess unterstützen die strategische Entwicklung der Institutionen, tragen zu einer besseren personellen und technischen Ausstattung (Labors, Werkstätten) bei und fördern Partnerschaften mit ortsansässigen Unternehmen.

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