Sicherung der Lebensgrundlagen der Flutopfer und der rückkehrenden Binnenflüchtlinge

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Sicherung der Lebensgrundlagen der Flutopfer und der rückkehrenden Binnenflüchtlinge in der Region Malakand
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Pakistan
Politischer Träger: Provincial Reconstruction, Rehabilitation and Settlement Authority / Provincial Disaster Management Authority (PaRRSA/PDMA)
Gesamtlaufzeit: 2010 bis 2013

Pakistan. Mädchen an Wasserquelle

Ausgangssituation

Die Großoperation der pakistanischen Armee gegen die Taliban im Frühjahr 2009 im Nordwesten des Landes bewirkte einen Flüchtlingsstrom von über zwei Millionen Menschen. Vor allem die Haupterwerbsquellen – Tourismus, Landwirtschaft, Viehhaltung sowie Kleinhandel – wurden in dem Konflikt stark geschädigt. Darüber hinaus entstanden erhebliche Schäden in der öffentlichen Infrastruktur. Die Versorgung der Bevölkerung verschlechterte sich.

Als sich die Region wieder zu erholen begann, wurde sie Mitte 2010 von heftigen Sturzfluten getroffen, die weite Landesteile Pakistans überschwemmten.

Die massiven Schäden durch die militärischen Auseinandersetzungen und die darauffolgenden Überschwemmungen sind ein großer Rückschlag für die fragile Region Malakand. Durch das Zusammentreffen der beiden Ereignisse wurden großen Teilen der Bevölkerung die Lebensgrundlagen entzogen.

Ziel

Die von den Überschwemmungen und dem Konflikt betroffene Bevölkerung in ausgewählten Distrikten in der Region Malakand ist dazu befähigt, ihre Lebensgrundlagen zu sichern.

Vorgehensweise

In der ersten Projektphase wurden Maßnahmen der entwicklungsorientierten Nothilfe zur unmittelbaren Überlebenssicherung der von den Fluten betroffenen Bevölkerung umgesetzt. Das geschah vor allem durch Saatgutverteilungen und die Erneuerung der Infrastruktur durch „Cash for Work“. Während die Wiederaufbaumaßnahmen im Rahmen der nun stattfindenden Übergangshilfe (zweite Phase) weitergeführt werden, wurden Aktivitäten zur Wiederbelebung der landwirtschaftlichen Produktion, zur Schaffung von Einkommen und zur Stärkung von lokalen Kompetenzen begonnen.

Die enge Einbindung der lokalen Fachbehörden befähigt diese, ihre Aufgaben im Wiederaufbau besser wahrzunehmen. Die verbesserte Sichtbarkeit der Regierung in der Krisenregion stärkt zugleich das Vertrauen der Bevölkerung.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Die zerstörten Häuser von 429 Familien wurden instandgesetzt oder wiederaufgebaut. Darüber hinaus versorgen erneuerte Trinkwasseranlagen über 7.500 Menschen mit sauberem Trinkwasser.

46 Straßen und 48 Bewässerungskanäle wurden instandgesetzt, wodurch über 5.300 Hektar Land bewässert werden können. Beim arbeitsintensiven Wiederaufbau konnte Lohn für 65.000 Manntage an Arbeiter ausbezahlt werden.

Straßenbau in Pakistan

585 Kleinbauern nutzen verbesserte Techniken im Gemüseanbau. Insgesamt 122 Männer und 127 Frauen setzen Erlerntes aus einem Training zur verbesserten Viehhaltung um. Außerdem erhalten 39 Männer und 391 Frauen eine Fortbildung im nichtlandwirtschaftlichen Bereich.

24 lokale Behörden wurden mit IT-Geräten ausgestattet und arbeiten mit diesen durch fortgebildetes Personal. Außerdem wurden Fortbildungen im Bereich „Do No Harm“ und „Gender“ durchgeführt.