Blutbankensicherheit

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Blutbankensicherheit in Pakistan (alle Provinzen und Territorien sowie Asad Jammu und Kaschmir
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Pakistan
Politischer Träger: Pakistanisches Gesundheitsministerium; Gesundheitsministerien aller Provinzen und Territorien sowie des teilautonomen Gebiets Asad Jammu und Kaschmir
Gesamtlaufzeit: 2009 bis 2015

Ausgangssituation

Ein gut funktionierendes Bluttransfusionswesen gehört zu den wesentlichen Leistungen des Gesundheitssystems und kann viele Menschenleben retten. Die Hälfte aller Menschen ist im Laufe ihres Lebens irgendwann auf eine Bluttransfusion angewiesen. Vor allem Frauen mit Hochrisikoschwangerschaften sowie Anämie- und Traumapatienten profitieren von einem verbesserten Bluttransfusionswesen.

Das pakistanische Bluttransfusionswesen ist weder gut organisiert noch einheitlich geregelt. Blut und Blutprodukte werden nur vereinzelt von Blutbanken hergestellt, die von staatlichen Diensten oder privaten Firmen betrieben werden. Die Blutbanken unterliegen nur einer unsystematischen staatlichen Qualitätskontrolle und erfüllen nicht immer die Anforderungen, die an die Patientenversorgung zu stellen sind. Das Qualifikationsniveau der im Bluttransfusionswesen Tätigen ist je nach Labor höchst unterschiedlich. Hinzu kommt, dass Blutprodukte häufig unsachgemäß eingesetzt werden. Infolge dieser Mängel sind die verabreichten Blutprodukte von unzureichender Qualität und in manchen Fällen sogar verunreinigt. Dies erhöht das Risiko für die Übertragung von Infektionskrankheiten wie HIV/AIDS, insbesondere jedoch Hepatitis B und C, die durch Blut übertragen werden. In Pakistan gibt es kein System zur systematischen Versorgung der Bevölkerung mit sicheren Bluttransfusionen.

Ziel

Die Bevölkerung hat Zugang zu sicheren Bluttransfusionsdiensten und Blutprodukten. Es gibt vor allem mehr registrierte und zugelassene staatliche Blutbanken und eine größere Zahl freiwilliger Blutspender. Die Zahl ordnungsgemäß geprüfter Blutprodukte und Blutbanken ist gestiegen und eine größere Anzahl an Patienten erhält Blutkomponenten, deren Qualität den Standards der WHO entspricht.

Vorgehensweise

Das Programm berät Pakistan bei der Gestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen für ein sicheres Bluttransfusionswesen sowie bei der praktischen Einführung dieser Dienstleistungen in den Provinzen. Im administrativen Bereich werden Geschäftspläne erarbeitet und ein einheitliches Informationssystem entwickelt, um die für das Bluttransfusionswesen relevanten Daten zu erfassen. Das Programm unterstützt die Entwicklung und Schulung der Mitarbeiter im Gesundheitswesen und prüft mögliche Vorgehensweise für den Aufbau eines auf freiwilligen Blutspenden beruhenden Blutbanksystems.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Der Nationale Bluttransfusionsdienst (National Blood Transfusion Service – NBTS) hat für den Zeitraum 2008 bis 2012 einen nationalen Strategierahmen für die Bluttransfusionsdienste in Pakistan entwickelt. Dieser wurde im März 2009 offiziell gebilligt. Auf Grundlage dieses Strategierahmens hat der NBTS ein Bundesgesetz über das Bluttransfusionswesen erarbeitet und verkündet, das Leitlinien für die Gesetzesreformen auf Provinzebene vorgibt. Außerdem hat der NBTS einen nationalen Lenkungsausschuss gebildet und ein Verzeichnis der zurzeit bestehenden Lehr- und Ausbildungseinrichtungen erstellt. In einem Bezirk wurde eine Umfrage zu Wissen, Einstellungen und Praktiken im Zusammenhang mit Blutspenden durchgeführt, während auf Bundesebene Lehrer für den Bereich Qualitätsmanagement ausgebildet wurden. So konnten bereits die ersten Qualitätsmanagementkurse in Sindh und Punjab abgehalten werden. Vor kurzem hat der NBTS eine Funktionsbeschreibung für den Aufbau regionaler Bluttransfusionszentren erstellt und die notwendigen Maßnahmen eingeleitet, um eine nationale Plattform für freiwillige, unentgeltliche Blutspenden einzurichten.