Verbessertes Schutzgebietsmanagement

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Verbessertes Schutzgebietsmanagement auf den Philippinen
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Land: Philippinen
Politischer Träger: Department of Environment and Natural Resources (DENR)
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2017

Philippinen. Pflanzgarten. © GIZ

Ausgangssituation

Die Philippinen sind die Heimat für mehr als 39.000 Tier- und Pflanzenarten, von denen 6.800 endemisch sind und mehr als 700 von der Weltnaturschutzunion IUCN auf der Roten Liste der gefährdeten Arten geführt werden.

In den vergangenen zehn Jahren wurde vom philippinischen Umweltministerium gemeinsam mit Partnern aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft eine intensive Auswertung biologischer Daten vorgenommen, um Schlüsselgebiete für den Schutz der Biodiversität zu identifizieren. Diese sogenannten Key Biodiversity Areas (KBAs) umfassen Habitate, die kritisch für das Überleben global gefährdeter oder geografisch begrenzt vorkommender Arten sind.

Bisher sind nur 50 der bisher identifizierten 228 terrestrischen und marinen KBAs unter ausreichenden gesetzlichen Schutz gestellt, während 41 Gebiete nur teilweise geschützt sind und der Großteil von 137 Gebieten bisher keinerlei Schutz erfährt. Darüber hinaus verfügen viele der gesetzlich geschützten Gebiete über ein schwaches Management, sodass die natürlichen Ressourcen fortschreitender Schädigung ausgesetzt sind.

Ziel

Das philippinische Umweltministerium sowie lokale Behörden und Gemeinden haben das Management von 60 bereits bestehenden Schutzgebieten verbessert und 100 weitere terrestrische und marine Schutzgebiete in ausgewählten Key Biodiversity Areas errichtet.

Vorgehensweise

Das Vorhaben zur Verbesserung des Schutzgebietsmanagements (Protected Area Management Enhancement, PAME) umfasst den Ausbau der Management- und Fachkompetenzen von Mitarbeitern des philippinischen Umweltministeriums DENR auf allen Ebenen, einschließlich einer bedarfsgerechten Reorganisation der Zuständigkeiten. Darüber hinaus unterstützt es Untersuchungen der Managementeffektivität in bestehenden Schutzgebieten, um darauf aufbauend Verbesserungsvorschläge sowie neue Managementmodelle zu entwickeln und DENR-Mitarbeiter und Antragsteller für Finanzierungen auszubilden. Jährlich werden hierzu zwei Themenblöcke angeboten.

Im Vordergrund steht außerdem die Unterstützung bei der Einrichtung neuer Schutzgebiete mit innovativen Managementsystemen unter Verwaltung der lokalen Gebietskörperschaften. Das Projekt fördert die Einführung eines verbesserten Wissensmanagements durch das Ministerium und die Steigerung des öffentlichen Bewusstseins für den Wert der Artenvielfalt.

Das Vorhaben leistet damit einen direkten Beitrag zum internationalen Übereinkommen über die biologische Vielfalt, das die Einrichtung von effektiv verwalteten Schutzgebieten als eines seiner Hauptanliegen festgelegt hat.

Wirkung

Eine breit angelegte Erhebung zur Managementeffektivität in 60 der insgesamt 240 bestehenden Naturschutzgebiete der Philippinen wurde 2013 abgeschlossen und Anfang 2014 der Öffentlichkeit vorgestellt. 58 Prozent der analysierten Schutzgebiete erhielten die Gesamtbewertung „schlecht bis mäßig“. Dieses Ergebnis dient als Grundlage für die weitere Arbeit des Vorhabens. Ein Konzept zur Etablierung von mindestens 100 neuen Schutzgebieten wurde erstellt (PAME 100). Das Konzept beruht auf nationalen Prioritäten sowie Optionen der Erweiterung und Vernetzung von schützenswerten Gebieten und legt vier Ökosystemtypen zugrunde:

  • Marine und Küstenökosysteme
  • Terrestrische Ökosysteme (alle Waldarten)
  • Feuchtgebiete und Süßwasserökosysteme
  • Höhlenökosysteme

Ein nationaler Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen durch Partner hat zu 160 eingereichten Vorschlägen geführt, welche systematisch ausgewertet werden.

Philippinen. Riesiger Balete-Baum in einer Schutzzone in Silago, Southern Leyte. © GIZ

Der Fotowettbewerb „Selfie for Biodiversity“ unter Leitung der Partnerbehörde fand erstmals am internationalen Tag der Biodiversität am 22. Mai 2014 statt und sorgte für öffentliche Aufmerksamkeit für die Bedeutung der Artenvielfalt. Im Blickfeld standen vor allem an Social Media interessierte Jugendliche. Diese Aktion ist nun integrierter Bestandteil des Partnerprogramms geworden und soll auch in den Folgejahren durchgeführt werden.

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