Förderung grüner Wirtschaftsentwicklung

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Förderung grüner Wirtschaftsentwicklung
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Philippinen
Politischer Träger: Department of Trade and Industry (DTI)
Gesamtlaufzeit: 2013 bis 2016

Philippines. Energy audit by green service providers with resorts in Bantayan Island © GIZ

Ausgangssituation

Die Philippinen weisen seit 2010 ein bemerkenswertes Wirtschaftswachstum auf. Starke Naturereignisse und Extremwetterphänomene haben diese positive Entwicklung jedoch immer wieder beeinträchtigt.

99,6 Prozent aller registrierten Wirtschaftsbetriebe sind kleinste, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU). Sie stellen 60 Prozent der Arbeitsplätze bereit, tragen jedoch nur etwa ein Drittel zum Bruttoinlandprodukt bei. Wegen ihrer Ressourcenknappheit sind sie von den Natur- und Wetterereignissen, die in steigendem Umfang dem Klimawandel zugeschrieben werden, besonders betroffen. Mangelnde Verfügbarkeit und Preiserhöhungen von Strom, Treibstoffen, Wasser und Rohmaterialien können Wettbewerbs- und Überlebensfähigkeit der KKMU beträchtlich einschränken. Gleichzeitig gibt es dort erhebliches Potenzial, um schädliche Umwelteinflüsse auf den Geschäftsbetrieb zu verbessern sowie gleichzeitig Kosten zu senken und Nachhaltigkeit zu stärken.

Ziel

KKMU und für die wirtschaftliche Entwicklung relevante Regierungsinstitutionen setzen vermehrt umweltfreundliche, klimasensible und inklusive Strategien und Maßnahmen um.

Philippines. Resort with solar water heater installation @ GIZ

Vorgehensweise

Das Projekt arbeitet in drei Bereichen:

  1. Information und Bewusstseinsbildung zu grüner Wirtschaftsentwicklung
    Das Bewusstsein für den Klimawandel und die Umsetzung grüner Strategien, die negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit verringern und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit verbessern können, soll in den KKMU geschärft werden.
  2. Unternehmensförderung und Vermittlung von Geschäftsbeziehungen
    Die Unternehmen sollen mit Anbietern grüner Dienste, beispielsweise Beratung und Finanzierung, vernetzt werden sowie Produkte und Technologien kennenlernen, die sie bei der Umsetzung ihrer Maßnahmen unterstützen.
  3. Grüne politische Rahmenbedingungen des Handels- und Industrieministerium
    Das Ministerium wird dabei unterstützt, politische Rahmenbedingungen zu schaffen, um grüne Maßnahmen in ihre Programme und Projekte zu integrieren sowie weitere Regierungsstellen dafür zu gewinnen.

Das Projekt startete 2013 in 2 Pilotprovinzen, Cebu und Bohol. Zusammen mit dem Handels- und Industrieministerium wurde es bisher in 17 weiteren Provinzen umgesetzt, 2016 werden 4 weitere hinzukommen. Die Maßnahmen wurden zunächst im Tourismussektor umgesetzt und anschließend auf weitere Sektoren des Ministeriums ausgeweitet: zum Beispiel Lebensmittelverarbeitung, Kaffee, Kakao, Biodünger und Haushaltswaren.

Wirkung

In den 19 bislang beteiligten Provinzen haben mehr als 450 Unternehmen grüne Praktiken angenommen, am häufigsten in den Bereichen Energieeffizienz, Abfallentsorgung sowie umweltfreundlicher und lokaler Zulieferung. Infolgedessen konnten Unternehmen von niedrigeren Produktionskosten und erhöhten Verkäufen profitieren und gleichzeitig schädliche Umwelteinflüsse reduzieren. Einige KKMU haben zudem grüne und innovative Produkte entwickelt.

66 Unternehmen aus den Bereichen Tourismus, Verarbeitung und Einzelhandel haben durch Umweltauszeichnungen öffentliche Anerkennung für ihre Bemühungen erhalten, 5 haben sogar den prestigeträchtigen ASEAN Green Hotel Award gewonnen.

Das Handels- und Industrieministerium hat durch die Integration grüner Elemente in sein Portfolio starkes Engagement in grüner Wirtschaftsentwicklung bewiesen. Eine „Green Growth Core Group”, bestehend aus Führungskräften verschiedener Abteilungen, wurde gegründet und steuert die grüne Wirtschaftsentwicklung politisch. Das Ministerium, das Board of Investment (BOI) und die jeweiligen Industrieverbände haben grüne Maßnahmen in ausgewählte Industrie-Roadmaps (Plastik, Möbel, Autoteile, Kupfer, sozialer Wohnungsbau, Papier) aufgenommen. Sie sind für die kommenden 10 Jahre maßgebend.

Philippines. Business matching between small producers and big hotels © GIZ

Mehr als 300 Beschäftigte aller Ebenen des Handels- und Industrieministeriums wurden in Workshops, Exkursionen und On-the-Job-Trainings qualifiziert, die Transformation der Wirtschaft und der KKMU in Richtung einer treibhausgasarmen Entwicklung maßgeblich mitzugestalten.

Die philippinischen Industrie- und Handelskammern sowie weitere Geschäftsorganisationen sind stärker an Lösungen interessiert, die grünes Wirtschaften mit verbesserter Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen verbinden.

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