Berufliche Bildung im Norden und Osten Sri Lankas

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Berufliche Bildung im Norden und Osten Sri Lankas
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Sri Lanka
Politischer Träger: Ministry of Skills Development & Vocational Training
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2019

Ausgangssituation

Die technischen und sozialen Fähigkeiten der sri-lankischen Arbeitskräfte sind mit Blick auf die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit der regionalen und globalen Märkte unzureichend. Einrichtungen der Berufsbildung reagieren kaum auf die Nachfrage der Industrie. Sie müssen sich innovativer und flexibler aufstellen. Insgesamt ist das Berufsbildungssystem derzeit nicht ausreichend auf die Bedürfnisse und das Beschäftigungspotenzial der Wirtschaft ausgerichtet. Institutionelle Kapazitätsengpässe bestehen auf allen Ebenen. Daher setzt das Vorhaben bei Entwicklungsmaßnahmen zur Verbesserung der technischen Ausbildung an. Gleichzeitig fördert es die Aussöhnung der Konfliktparteien des Bürgerkriegs, der 26 Jahre im Land herrschte.

Ziel 

Eine arbeitsmarktorientierte Berufsausbildung hat die Beschäftigungsfähigkeit von Jugendlichen im Norden und Osten Sri Lankas verbessert.

Vorgehensweise

Das Projekt unterstützt 21 Berufsbildungszentren, um die Qualität der Ausbildung in Sri Lanka zu verbessern und die Zahl der Ausbildungsstellen zu erhöhen. Diese Bestrebungen gehen einher mit dem Aufbau starker Verbindungen zu privatwirtschaftlichen Unternehmen, die den Übergang von der Berufsausbildung in die Arbeitswelt erleichtern. Kernstück des Netzwerks ist das Sri Lanka-German Training Institute (SLGTI). Diese Einrichtung bietet Ausbildungen in den Bereichen Automobiltechnik, Lebensmittelverarbeitung, Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT), Elektrotechnik, Maschinenbau und Bauwesen an. Studierende aus entfernten Regionen erhalten eine Unterkunft.

Außerdem ist das Vorhaben in der Nord-, Ost-, Nordzentral-, West- und Südprovinz aktiv. In diesen Zentren reichen die Aktivitäten von der Schulung von Trainer*innen und Manager*innen bis hin zur Modernisierung und Ausstattung dieser Zentren. Insgesamt sollen aktualisierte lokale Ausbildungsstandards erreicht werden. Von entscheidender Bedeutung dafür ist die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft. So unterstützt das Vorhaben Maßnahmen zur Verbesserung der Ausbildung in den teilnehmenden Betrieben. Ein weiterer Aspekt ist die Verbesserung der Situation der Menschen in den ländlichen Regionen Sri Lankas. Durch informelle Ausbildung und technische Unterstützung werden einkommensschaffende Maßnahmen für Männer und Frauen unterstützt. Die Teilnehmer*innen erlernen wichtige Fähigkeiten, mit denen sie Lebensmittel oder einfache Produkte herstellen können, die von den lokalen Märkten nachgefragt werden.

Wirkung

  • Seit Projektbeginn haben sich 7.108 Student*innen in den Zentren eingeschrieben. Der Frauenanteil beträgt über 40 Prozent. 74 Prozent der Auszubildenden kommt aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen.
  • In allen unterstützten Zentren werden 139 verschiedene Trainingskurse gemäß des nationale Qualifikationsrahmen in den Ausbildungsstufen 3, 4, 5 und 6 angeboten.
  • 39 kooperierende Unternehmen bestätigten, dass die fachlichen und sozialen Fähigkeiten der Auszubildenden ihren Anforderungen und Erwartungen entsprechen. 
  • 53 Führungskräfte und 231 Lehrkräfte wurden am Arbeitsplatz weitergebildet.
  • 100 Personen haben an neuen informellen Qualifizierungen zur Einkommensbildung teilgenommen. 77 davon waren Frauen aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen aus dem Norden und Osten Sri Lankas.
  • 15 Personen aus den Randgebieten des Wilpattu-Nationalparks haben an neuen informellen Qualifizierungen zur Einkommensbildung teilgenommen.
  • Auch zehn Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs spielen junge Menschen eine entscheidende Rolle im Versöhnungsprozess Sri Lankas. Das Projekt initiiert daher verschiedene Sport- und Kulturveranstaltungen, um junge Menschen mit unterschiedlichen ethnischen, religiösen und sozialen Hintergründen zusammenzubringen.  mit dem Ziel, mehr gegenseitiges Vertrauen und Verständnis zwischen ihnen zu schaffen.