Stärkung des Saatgutsektors

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Stärkung des Saatgutsektors in Äthiopien
Auftraggeber: Bundesministerium für Ernährung, und Landwirtschaft (BMEL)
Land: Äthiopien
Politischer Träger: Ministry of Agriculture (MoA), Äthiopien
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2015

Ausgangssituation

Äthiopien hat in vielen Landesteilen sehr günstige Bedingungen für die landwirtschaftliche Produktion und verfügt über ausreichende Flächenreserven. Doch das Potenzial wird bei weitem nicht ausgeschöpft. Eine wesentliche Ursache ist der Mangel an ertragreichen und an die Umweltbedingungen angepassten Pflanzensorten. Die bisher angebauten Sorten sind oft von mangelhafter Qualität und anfällig für Krankheiten.

Der Zugang der Landwirte zu verbessertem Saatgut ist eingeschränkt. Zum einen stellt die Agrarforschung nicht genügend Sorten her, die auf den jeweiligen Standort abgestimmt sind. Zum anderen stehen die angepassten und für Äthiopien zertifizierten Sorten nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung, um den Bedarf zu decken.

Ziel

Die Ernährungslage der Bevölkerung ist durch Nutzung angepasster, ertragreicher Weizen- und Gerstensorten deutlich verbessert. Saatzüchtungsorganisationen entwickeln dafür hochwertige und standortgeeignete Sorten.

Vorgehensweise

Die Unterstützung ist auf 15 Jahre angelegt: Züchterische Erfolge und die Umstellung von Saatgutvermehrung und Anbaumethoden benötigen Zeit, Verbesserungen werden von einer Saison zur nächsten erzielt. Die nationalen Züchtungsprogramme für Weizen und Gerste werden durch deutsch-äthiopischen Erfahrungsaustausch, Fortbildungsveranstaltungen für Züchter und Techniker sowie durch Feldversuche zum Anbau neuer Pflanzensorten unterstützt, unter anderem auf dem Gelände des Agricultural Training Center (ATC) in Kulumsa.

Eine wichtige Rolle spielt die Förderung und Nutzung einer äthiopischen Sorten- und Genbank. Private deutsche Saatgutbetriebe beraten und stellen verschiedene Sorten für Anbauversuche zur Verfügung. Im weiteren Verlauf konzentriert sich das Projekt auf den Aufbau bäuerlicher Gruppen, die das Saatgut vermehren sollen, um den langfristigen Bedarf zu decken.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Das Vorhaben ermöglicht die Entwicklung und Verbreitung von angepasstem und leistungsfähigem Saatgut: Ertragreichere Sorten erhöhen die Ernteerträge äthiopischer Landwirte. Dies verbessert ihre Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln und die Einkommenssituation. Das beständige, größere Angebot an Getreide fördert einerseits den Handel und trägt andererseits zu einer Stabilisierung der Preise bei, wovon die Konsumenten profitieren. Durch die Unterstützung der äthiopischen Genbank leistet das Programm zudem einen Beitrag zum Erhalt der genetischen Vielfalt von Nutzpflanzen.