Makroökonomische Beratung zur Armutsbekämpfung

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Makroökonomische Beratung zur Armutsbekämpfung
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Benin
Politischer Träger: Wirtschafts- und Finanzministerium in Benin; Ministerium für Planung, Entwicklung und das Monitoring öffentlicher Aktionen
Gesamtlaufzeit: 2007 bis 2012

Ausgangssituation

Die nationale Haushaltsbefragung von 2007 zeigt, dass 36 Prozent (2003: 27 Prozent) der Bevölkerung Benins unterhalb der Armutsgrenze leben. Nach Angaben des Human Development Index, der den Entwicklungsstand eines Landes anhand des Bruttoinlandsproduktes, der Lebenserwartung sowie der Alphabetisierungsrate bewertet, zählt Benin stets zur Gruppe der zwanzig Ländern mit dem niedrigsten Index, 2007 Platz 163 von 177 gelisteten Ländern.

Die beninische Regierung hat im Rahmen der Initiative hochverschuldeter armer Staaten (Heavily indebted poor countries – HIPC II) eine nationale Armutsminderungsstrategie (Poverty Reduction Strategy Paper – PRSP I) erarbeitet. Sie wurde 2003 verabschiedet und von den Bretton-Woods-Institutionen, Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF), anerkannt. Die Umsetzung des PRSP I verlief vielfach schleppend. Ursachen waren fehlende Strategien, Managementmängel der im öffentlichen Dienst, Korruption und schwerfällige Prozeduren in der öffentlichen Verwaltung. Die gewünschten Erfolge erzielte die nationale Armutsminderungsstrategie auch deshalb nicht, weil die Förderung der Wirtschaft als einkommenschaffender Faktor nicht ausreichend berücksichtigt war. Das 2007 erarbeitete PRSP II zielt daher verstärkt auf breitenwirksames Wachstum ab, um die Armut im Land zu mindern.

Ziel

Die Partnerministerien des Projekts sind erfolgreich bei Formulierung, Umsetzung und Monitoring der nationalen Strategien zur Armutsminderung. Sie reformieren das Management der öffentlichen Finanzen und harmonisieren die verschiedenen Entwicklungsvorhaben im Sinne der Pariser Erklärung über die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit (2005).

Vorgehensweise

Das Projekt unterstützt und berät die Partner bei der effizienten Gestaltung von Abstimmungs- und Kommunikationsprozessen sowie bei Formulierung, Umsetzung und Monitoring der nationalen Armutsminderungsstrategien. Die Mitarbeiter in den Ministerien werden in Seminaren und Workshops langfristig in der Anwendung von Instrumenten geschult und bei ihrer Nutzung begleitet.

Um die Strategieformulierung zu verbessern, werden unter anderem die beteiligten Ministerien dabei unterstützt, ihre jeweiligen Strategien abgestimmt an die nationale Armutsreduzierungsstrategie anzugleichen. Mögliche Wirkungen von Reformen und neuen Strategien werden mit geeigneten Instrumenten bereits im Vorfeld abgeschätzt, so zum Beispiel die Wirkung der Einführung einer lokalen Entwicklungssteuer auf das Wohlergehen ländlicher Kleinproduzenten. Eine Pro-Poor-Growth-Analyse untersucht verschiedene landwirtschaftliche Produktionsbereiche auf ihr Potenzial für breitenwirksames wirtschaftliches Wachstum.

Bei der Umsetzung der sektoralen und nationalen Strategien ist eine gute Übersetzung der Programme in die mittelfristige und jährliche Finanzplanung unabdingbar. Das Projekt berät deshalb bei der makroökonomischen Rahmenplanung als Grundlage der jährlichen Haushaltsplanung. Planungsabteilungen im Finanzministerien und weiteren ausgewählten Ministerien werden zusätzlich bei der Erstellung der mittelfristigen Finanzplanung unterstützt.

Das Projekt beteiligt sich an einer gemeinsamen Finanzierung von mehreren Gebern, um die Leistungsfähigkeit der am PRSP-Monitoring beteiligten Strukturen zu fördern. Im Rahmen dieser Finanzierung wird auch das lokale partizipative Wirkungsmonitoring im Bereich Grundbildung unterstützt. Analysiert werden die Wirkung eingesetzter Mittel und mögliche Hemmnisse. Beteiligt sind Schüler, nicht eingeschulte Kinder, Eltern, Elternverbände, Lehrpersonal, Schulleitungen, Bürgermeister und der Leiter der Schulbehörde des Departements.