Unterstützung der Privatwirtschaftsförderung (PPP-Fonds)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Unterstützung der Privatwirtschaftsförderung (PPP-Fonds)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Côte d’Ivoire
Politischer Träger: Landwirtschaftsministerium
Gesamtlaufzeit: 2007 bis 2013

Ausgangssituation

Die Côte d’Ivoire verfügt über eine diversifizierte Landwirtschaft. Sie ist weltweit größter Kakaoproduzent (40% Anteil am Weltmarkt), größter Cashew-Exporteur, gehört zu den größten Produzenten von Hevea (Kautschuk) und Palmöl. Andere Wertschöpfungsketten (Baumwolle, Zucker, Bananen, Ananas, Holz) sind ebenfalls vorhanden. Diese Wirtschaftspolitik hat zu einem entwickelten Privatsektor für die Verarbeitung geführt und viele wichtige internationale Agro-Unternehmen sind in der Côte d’Ivoire vertreten.

Aus dieser Situation ergibt sich Potenzial für die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft in Form von Entwicklungspartnerschaften („Public Private Partnership“). Da für die Ausdehnung der eigenen industriellen Plantagen die Flächen fehlen, sind die Unternehmen bei der Versorgung mit Rohstoffen auf die Zulieferung aus Familienbetrieben angewiesen. Die Nachfrage seitens der Bauern ist ebenfalls sehr groß wegen langfristig gesicherter Einkommen. Für die Entwicklungszusammenarbeit ist die Kooperation mit dem Privatsektor interessant, da die Übernahme von Innovationen die Nachhaltigkeit der landwirtschaftlich ausgerichteten Projekte sichert. Der deutsche Privatsektor ist dabei in der Côte d’Ivoire noch kaum vertreten. Für die Schokoladenproduktion versorgt er sich bisher auf europäischen Märkten mit Halbfertigprodukten, interessiert sich aber zunehmend für direkteren Kontakt zu Produzenten zur Sicherstellung der Qualität, der Einhaltung von Öko- und Sozialstandards (v.a. Kinderarbeit) und der Zahlung gerechter Erzeugerpreise. Angestrebt wird eine Zertifizierung nach international anerkannten Kriterien („UTZ“ oder „Rainforest-Alliance“, in geringerem Umfang auch „Fair Trade“). Die vor Ort unübersichtliche Organisation der Wertschöpfungsketten mit vielen Akteuren erschwert deutschen Unternehmen, Fuß zu fassen.

Ziel

Das Interesse des Privatsektors, in Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Sektor in Entwicklungsmaßnahmen zu investieren, ist erhöht.

Vorgehensweise

Die privaten Partner leisten in der Regel einen Beitrag von 50% des Gesamtvolumens der vereinbarten Partnerschaftsprojekte. Ihre Leistung besteht in der Bereitstellung von Kleinmaterial, technischer Beratung, der Kosten für Zertifizierung und der Abnahmegarantie für die Produkte.

Die Leistung der GIZ als öffentlicher Partner besteht in der Erleichterung des Zugang zu Produzentengruppen/Genossenschaften, der Bereitstellung hochwertigen Saatguts bzw. Pflanzmaterials, der Identifizierung von Partnern aus den Zielgruppen sowie deren Fortbildung und Organisationsentwicklung über verschiedene Dienstleister.

Die Bauern, denen es insbesondere und an Know-how und Kapital für die Einrichtung von Pflanzungen mangelt, stellen Boden und Arbeitskraft bereit.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Es sind bisher 9 Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft in der Umsetzung, mit im Land ansässigen privaten Unternehmen in den wichtigsten landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten: Kakao (Kraftfoods, CEMOI, CARGILL, Barry Callebaut, Touton), Kautschuk/Latex (SAPH, SOGB, CHC), Palmöl (PALMCI, CHC) und jatropha (Ewa). Alle gehören zu multinationalen Unternehmen mit Sitz in Europa, USA und Asien. Die bereits abgeschlossenen Partnerschaften mit Cargill und Kraftfoods werden von den privaten Partnern selbständig und ohne weitere Unterstützung durch die GIZ weitergeführt. Dieses Ergebnis bestätigt das Konzept des Vorhabens und führt zu größerer Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Innovationen.
Die ersten Partnerschaften mit deutschen Unternehmen werden vor Ende 2010 unterzeichnet.

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