Wiedereingliederung von Ex-Kombattanten und gefährdeten Jugendlichen in die Zivilgesellschaft

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Wiedereingliederung von Ex-Kombattanten und gefährdeten Jugendlichen in die Zivilgesellschaft der Côte d’Ivoire
Auftraggeber: Unité de Coordination du Projet d'Assistance Post-Conflit ( UC-PAPC)
Finanzier: Europäische Union; Weltbank
Land: Côte d’Ivoire
Gesamtlaufzeit: 2009 bis 2010

Ausgangssituation

2007 endete die bislang schwerste Krise der Côte d’Ivoire mit der Einigung der gegnerischen Parteien auf einen Friedensprozess, der in der Vereinbarung von Ouagadougou mündete. Ein wichtiger Teil der Gespräche waren Vereinbarungen zur Demobilisierung von ehemaligen Kombattanten und Milizen sowie deren Reintegration in die Zivilgesellschaft. Die Maßnahmen wurden von Reformbestrebungen im Sicherheitssektor begleitet.

GIZ International Services (IS) hat diesen wichtigen Prozess der Krisenbewältigung durch die Wiedereingliederung ehemaliger Kämpfer ab 2005 mit erfolgreichen Reintegrationsprojekten für EU und Weltbank begleitet. Bei der inhaltlichen Gestaltung der Projekte, die 2011 vorläufig abgeschlossen wurden, konnte GIZ IS auf langjährige Erfahrungen mit Reintegration und Sicherheitssektorreform in Sierra Leone, Liberia und Guinea zurückgreifen.

Ziel

11.000 ehemalige Kämpfer und gefährdete Jugendliche sind wieder in die Zivilgesellschaft eingegliedert, ausgestattet mit Kompetenzen zur dauerhaften wirtschaftlichen und sozialen Eigensicherung. Nationale Institutionen, vor allem das Programme du Service Civique National (PSCN), können zukünftig Reintegrationsprogramme erfolgreich durchzuführen.

Vorgehensweise

GIZ International Services hat von 2005 bis 2011 Programme zur sozialen und wirtschaftlichen Reintegration ehemaliger Kombattanten, Milizen und gefährdeter Jugendlicher erfolgreich durchgeführt. Fachliche Ausbildungsprogramme, zivilgesellschaftliche Bildung und die Unterstützung beim beruflichen Einstieg haben Jugendlichen wirtschaftliche und soziale Perspektiven aufgezeigt und damit einen wichtigen Beitrag zur Friedenssicherung geleistet.

Neun Fortbildungszentren in verschiedenen Regionen des Landes sind rehabilitiert und ausgebaut und dienen der Ausbildung von Ex-Kombattanten und gefährdeten Jugendlichen in unterschiedlichen technischen und landwirtschaftlichen Berufen.

Die Ausbildungsproramme sind folgendermaßen aufgebaut:

  • Ermittlung der Teilnehmer und Orientierungsphase, um eine geeignete Ausbildungsrichtung festzulegen
  • Zweimonatige grundlegende Ausbildung in den Zentren, unter anderem zu Themen wie Aufklärung über Bürgerrechte und -pflichten, Vermittlung von Grundlagenwissen in Mathematik, Buchhaltung und anderen, für den Beruf essenzielle Fächern, Vorbereitung auf die ausgewählten Zweige der Beschäftigungsförderung
  • Bis zu sechs Monate praktische Berufsausbildung bei Handwerkern und Kleinunternehmen oder in den Zentren in technischen, landwirtschaftlichen, Dienstleistungs- und Handelszweigen
  • Ermittlung eines geeigneten Arbeitsplatzes, entweder für eine selbstständige Tätigkeit oder in einem Beschäftigtenverhältnis
  • Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung Verteilung von Starterkits, das sind Werkzeug oder Standardausrüstung je nach ausgewählte Beschäftigungszweig, an die Teilnehmer
  • Begleitende Maßnahmen für die Teilnehmenden in der Anfangsphase ihrer Berufstätigkeit
  • Partizipative Evaluierung des Programms drei Monate nach dem Ende der Ausbildung

Teil der Ausbildung ist auch die Mitarbeit der Teilnehmer an gemeinnützigen Aktivitäten der Kommunen. Die Akzeptanz des Projekts in den aufnehmenden Gemeinden wird so gefördert.

Zu den Leistungen von GIZ IS gehören alle Aspekte der Projektdurchführung, der inhaltlichen Gestaltung sowie der Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und Auftraggebern. GIZ IS konnte den nationalen Partner Programme du Service Civique National (PSCN) einbinden. Durch gezielte Förderung von Kompetenzen, Ressourcen und Leistungsfähigkeit (Capacity Building) konnte die nationale Institution weitgehend befähigt werden, bei weiteren Reintegrationsmaßnahmen künftig die führende Rolle zu übernehmen.