Verbesserung der Lebensgrundlagen in Lofa County

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Verbesserung der Lebensgrundlagen in Lofa County (Distrikte Kolahun, Vahun und Foya) in Liberia
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Liberia
Politischer Träger: Ministry of Agriculture
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2014

Ausgangssituation

Liberia litt von 1989 bis 2003 unter zwei Bürgerkriegen. Mit dem Friedensabkommen 2003 sowie durch die jahrelange Präsenz von Friedenstruppen der Vereinten Nationen konnten die Grundlagen für einen friedlichen Wiederaufbau geschaffen werden.

Obwohl in den vergangenen Jahren vermehrt politische Stabilität erreicht werden konnte, ist das Land von den Folgen der Konflikte gezeichnet. Armut ist weit verbreitet, die Arbeitslosenrate hoch und eine unsichere Nahrungsmittelversorgung sowie mangelnde Infrastruktur stellen Liberia weiterhin vor grundlegende Herausforderungen. Die ländliche Infrastruktur wurde durch die Konflikte stark beschädigt und die Landwirtschaft als wichtigste Lebensgrundlage ist erheblich beeinträchtigt. Unter anderem wegen der eingeschränkten landwirtschaftlichen Produktion und Produktivität herrscht im Land weiterhin eine unsichere Nahrungsmittelversorgung.

Neben Fragen der Ernährungssicherung ist Liberia auch mit gesellschaftlichen Herausforderungen konfrontiert, die bedeutend für die Stabilität des Landes sind. Die Distrikte Foya, Vahun und Kolahun in Lofa County waren von den Folgen des Bürgerkriegs besonders betroffen, der Großteil der Bevölkerung war geflohen. Vor allem in dieser Region wurden Jugendliche, die sich bewaffneten Gruppen angeschlossen hatten, von ihren Familien und vom sozialen Umfeld entfremdet. Auch heute noch fehlen ihnen Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten, die Perspektiven bieten und damit präventiv gegen potenzielle Gewaltbereitschaft wirken.

Ziel

In ausgewählten Gemeinden der Distrikte Vahun, Kolahun und Foya in Lofa County sind die Lebensgrundlagen verbessert.

Vorgehensweise

Zwei vorausgegangene Vorhaben der entwicklungsorientierten Not- und Übergangshilfe – Unterstützung des Wiederaufbaus von Western Lofa (2006–2008); Wiederherstellung der Lebensgrundlagen marginalisierter Haushalte im Distrikt Foya, Liberia (2009–2011) – haben im Foya Distrikt bereits die Basis für die Wiederherstellung der Lebensgrundlagen und für den aktuellen Fokus auf die Wertschöpfungsketten Reis und Kakao geschaffen.

Das aktuelle Vorhaben der GIZ wird durch die Europäische Union (Thematic Programme Food Security) kofinanziert. Es umfasst fünf Bereiche, die in den beteiligten Distrikten in unterschiedlichem Umfang umgesetzt werden:

  1. Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktionsgrundlagen
    Aus- und Fortbildungsmaßnahmen werden angeboten, um die landwirtschaftlichen Produktionsgrundlagen für Nassreis und Kakao zu verbessern. Weitere Unterstützung wird über die Bereitstellung von landwirtschaftlichen Werkzeugen und Saatgut geleistet.

  2. Weiterverarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten
    Bauernorganisationen und Kooperativen werden durch Trainings in der Verarbeitung, Lagerung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten wie Nassreis und Kakao geschult.

  3. Wiederaufbau der ländlichen Infrastruktur
    Der Wiederaufbau der ländlichen Basisinfrastruktur wird beispielsweise durch die Rehabilitierung von wichtigen Straßenabschnitten und Brücken unterstützt, die den Zugang zu Märkten ermöglichen.

  4. Förderung staatlicher Organisationen und lokaler traditioneller Autoritäten
    Mitarbeiter staatlicher Organisationen sowie lokaler traditioneller Autoritäten werden durch Trainings in der Anwendung von Monitoring- und Evaluierungsinstrumenten geschult.

  5. Förderung der sozialen Kohäsion auf Gemeindeebene
    Aktivitäten, die zur Gemeindemobilisierung sowie zu Konfliktprävention und -bearbeitung beitragen, werden gefördert. Dazu gehört beispielsweise die Förderung von Jugendclubs und Alphabetisierungskursen. Im Rahmen der Konfliktprävention und -bearbeitung werden Ausbildungs- und Aufklärungsmaßnahmen angeboten, die die Dialogfähigkeit innerhalb und zwischen den beteiligten Gemeinden fördern.