Nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung und Gemeindeentwicklung

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung und Gemeindeentwicklung
Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Niger
Politischer Träger: Ministerium für Wirtschaft und Finanzen
Gesamtlaufzeit: 2004 bis 2015

Ausgangssituation

Fast zwei Drittel der Republik Niger befinden sich in der Sahara. Die Bevölkerung lebt überwiegend von der Landwirtschaft. Doch bedrohen schnelles Bevölkerungswachstum, verbunden mit einer unangepassten Bewirtschaftung, die natürlichen Ressourcen des Landes: Land-, forst- und weidewirtschaftlich genutzte Gebiete werden zerstört und können nicht mehr genutzt werden. Armut und Konflikte zwischen Bevölkerungsgruppen sind die Folge.

Ziel

Die Bevölkerung, ihre Selbsthilfeorganisationen und die Gemeinden unterstützen erfolgreich die soziale und ökologisch nachhaltige Entwicklung in den Regionen Agadez,Tahoua und Tillabéri.

Vorgehensweise

Zusammen mit der Bevölkerung erarbeitet die GIZ Gemeindeentwicklungspläne in den Regionen Agadez, Tahoua und Tillabéri. Dabei bezieht sie alle Gruppen ein: Bauern,Viehhalter, Frauen, Sesshafte und Nomaden, Händler und Jugendliche. Eine wichtige Rolle spielen auch die gewählten Gemeindevertreter, die für Planung, Steuerung und Umsetzung der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gemeinde verantwortlich sind. Sie werden von der GIZ beraten und geschult. In den Gemeindeplänen sind zum Beispiel Aufforstungsflächen festgelegt, die künftig Bauund Feuerholz liefern sollen, oder Weideflächen, die ackerbaulich nicht genutzt werden dürfen. Da alle Beteiligten diese Pläne gemeinsam entwickeln, werden spätere Konflikte vermieden. Um sicherzustellen, dass die Gemeindepläne mit den nationalen Politiken und Gesetzen übereinstimmen, werden sie mit den übergeordneten Verwaltungsinstanzen abgestimmt.

Im Niger und im Sahelgebiet liegen bereits umfassende Erfahrungen beim Schutz der natürlichen Ressourcen und bei der Rückgewinnung zerstörter Flächen für die Land-, Forst- und Weidewirtschaft vor. Sowohl traditionelle als auch moderne Methoden erlauben es, Böden wieder fruchtbar zu machen und die Bodenerosion zu stoppen – eine wichtige Voraussetzung für die Armutsbekämpfung im ländlichen Raum. Die GIZ bringt dieses Know-how bei ihrer Beratung mit ein: Die Fruchtbarkeit der Böden wird durch eine bessere Nutzung des Oberflächenwassers und durch Erosionsschutz verbessert. Dies hat zur Folge, dass die landwirtschaftlichen Erträge steigen und die Bauern zusätzliches Einkommen erwirtschaften können. Beispielsweise ist der Anbau von Produkten wie Zwiebeln und Tomaten auf diese Weise auch in der Trockenzeit möglich. Unterstützung erhalten Gemeinden und Bevölkerung auch von lokalen Dienstleistern, die von der GIZ beraten werden.

Wirkung

Die GIZ hat mit 16 Gemeinden in der Projektregion Entwicklungspläne erarbeitet. Die Pläne sind eine wichtige Grundlage auch für die Zusammenarbeit mit anderen Partnern: So konnte die Gemeinde Kourfey-Centre über 500.000 Euro bei anderen Organisationen einwerben. Die Mittel werden im Ressourcenschutz und beim Aufbau von Infrastruktur eingesetzt. In der Region Tillabéri wurden 2005 über 15.000 ha Flächen für die Land-, Forst- und Weidewirtschaft erschlossen.

In der Region Tahoua wurden rund 1.500 ha Land wieder für die Produktion von Grundnahrungsmitteln nutzbar gemacht.Auf einem Großteil der Fläche kann auch in der Trockenzeit angebaut werden. Dies sichert rund 1.200 Familien ein zusätzliches Einkommen.