Niemand ist vor den Unwägbarkeiten des Lebens gefeit – ob Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Naturkatastrophen. Ohne soziale Absicherung droht schnell eine Abwärtsspirale. Etwa wenn eine Kleinunternehmerin nach einer Flut ihr Geschäft verliert und sich verschulden muss oder wenn Familien hohe Kosten für medizinische Notfälle zu stemmen haben. Soziale Sicherung schützt in solchen Situationen und sichert Grundbedürfnisse – selbst in Krisenzeiten.
Soziale Sicherung
Soziale Sicherung ist ein Schlüssel für mehr Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Doch viele Menschen sind ausgeschlossen. Wir unterstützen Partnerländer beim Aufbau wirksamer Systeme.
Ein Schlüssel gegen Armut und Ungleichheit
Kranken-, Renten- oder Arbeitslosenversicherungen leisten weltweit einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Doch fast vier Milliarden Menschen – rund die Hälfte der Weltbevölkerung – haben keinen Zugang zu diesen Leistungen. Besonders betroffen sind Menschen in ländlichen Regionen, informellen Jobs oder auf der Flucht. Auch Frauen und Mädchen sind oft benachteiligt: Sie leisten mehr unbezahlte Sorgearbeit, arbeiten häufiger in prekären Jobs und erhalten weniger Sozialleistungen.
Investitionen in soziale Sicherung lohnen sich
Immer mehr Länder setzen auf soziale Sicherung, um Armut und Hunger zu bekämpfen, Ungleichheiten zu verringern und langfristig mehr Stabilität zu schaffen. Wer abgesichert ist, kann besser in Bildung, Gesundheit oder ein eigenes Unternehmen investieren – und damit in die eigene Zukunft.
Hilfe in Krisenzeiten – und darüber hinaus
Gerade in Krisen zeigt sich, wie wichtig soziale Sicherung ist. Nach einer Naturkatastrophe hilft sie dabei, das Zuhause wiederaufzubauen, Saatgut zu kaufen oder ein neues Einkommen zu erwirtschaften. Auch bei Flucht und Migration ist soziale Sicherung entscheidend: Humanitäre Hilfe allein reicht nicht aus – es braucht langfristige Lösungen, die Menschen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen.
Besonders wirkungsvoll ist soziale Sicherung, wenn sie mit Katastrophenschutz und der Anpassung an den Klimawandel verknüpft wird. So lassen sich Schocks besser abfedern und die Resilienz der Menschen nachhaltig stärken.
Was wir tun
Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen betont: Niemand darf zurückgelassen werden. Fünf der 17 Nachhaltigkeitsziele nennen ausdrücklich soziale Sicherung. Programme der sozialen Grundsicherung sollen ein Existenzminimum garantieren – vor allem für die Menschen, die am stärksten benachteiligt sind. Damit Armut nicht vererbt wird, setzen diese Programme dort an, wo Hilfe am dringendsten gebraucht wird.
Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützen wir Partnerländer beim Aufbau und Ausbau sozialer Sicherungssysteme:
- Wir helfen dabei, solidarisch finanzierte Gesundheitssysteme aufzubauen, außerdem Grundsicherungsprogramme und öffentliche Beschäftigungsprogramme.
- Wir unterstützen die Institutionen der Partnerländer dabei, effiziente Verwaltungsprozesse und Leistungsstrukturen zu entwickeln.
- Wir bilden Personal aus, von Fachkräften für die Verwaltung bis hin zu Fachkräften für Sozialarbeit.
- Wir arbeiten mit digitalen Tools, um Zielgruppen zu identifizieren und Zahlungen effizient und sicher abzuwickeln.
- Wir fördern eine abgestimmte Sozialpolitik über Ressortgrenzen hinweg.
- Wir sorgen dafür, dass soziale Sicherungssysteme im Krisenfall schnell und wirksam helfen, indem wir soziale Sicherung, Katastrophenschutz und Klimaanpassung enger zusammenbringen.