Förderung der Wettbewerbsfähigkeit und des Wachstums von Klein- und Mittelunternehmen und der Leistungsfähigkeit des Mikrofinanzsektors

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Förderung der Wettbewerbsfähigkeit und des Wachstums von Klein- und Mittelunternehmen und der Leistungsfähigkeit des Mikrofinanzsektors
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Senegal
Politischer Träger: Ministère de l’Economie et des Finances
Gesamtlaufzeit: 2006 bis 2015

Senegal. KMU-Förderung, Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung.

Ausgangssituation

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind im Senegal einer der wichtigsten Wachstumsmotoren der Wirtschaft. Doch folgende Zahlen zeigen ihre wirtschaftliche Schwäche: 300.000 KMU bilden zwar 90 Prozent der Gesamtanzahl der senegalesischen Unternehmenslandschaft tragen aber lediglich mit 42 Prozent zu den geschaffenen Arbeitsplätzen und mit 33 Prozent zur Wertschöpfung bei. Der private Sektor und die KMU müssen sich mit folgenden Hemmnissen auseinandersetzen: ein wenig investitionsfreundliches Geschäftsklima, demzufolge niedrige Investitionen – besonders des informellen Sektors –, Schwierigkeiten beim Zugang zu bedarfsorientierten (Mikro-) Finanzierungen und eine kaum aktive Rolle der Handels- und Handwerkskammern.

Ziel

In einem förderlichen Umfeld mit effektiven Beratungsdienstleitungen und einem leistungsfähigen Mikrofinanzsektor handeln kleine und mittlere Unternehmen (KMU) wettbewerbs- und wachstumsorieontiert.

Vorgehensweise

Das Programm unterstützt maßgeblich das zuständige senegalesische Wirtschaftsministerium bei der Umsetzung seiner nationalen Strategie zur Förderung von Wettbewerb und Wachstum von KMU.

Dabei umfasst die Förderung hauptsächlich Beratungsdienstleistungen, Fortbildungen, Informations- und Studienreisen. In geringem Umfang werden Sachmittel oder örtliche Zuschüsse für Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft (EPW) sowie für Partnerorganisationen zur Verfügung gestellt.

Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Verbesserung des öffentlich-privaten Dialogs: Vertreter aus Regierungsorganisationen und Kammern werden dabei beraten, gemeinsam Probleme von KMU zu lösen. Staatliche und private Anbieter von Unternehmensdienstleistungen entwickeln konkrete Beratungsangebote, die auf mehr Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum zielen. Belange von Unternehmerinnen werden besonders berücksichtigt.

In Dakar haben Unternehmerverbände mit Unterstützung des Programms einen PPP-Ansatz zur Beratung von KMU erfolgreich eingeführt. Dieses Modell wird mit Unterstützung der Europäischen Kommission auf Kaolack, Saint-Louis, Thiès et Ziguinchor ausgedehnt.

Im Bereich Mikrofinanzen arbeitet das Programm eng mit dem dafür zuständigem Ministerium zusammen. Es unterstützt die Entwicklung von Modulen für die finanzielle Grundbildung von Kreditnehmern, die Verbesserung des öffentlichen Kontrollsystems der Mikrofinanzinstitutionen und deren Berufsverband (Nationaler Berufsverband der MFI APSFD) beim Ausbau seines Dienstleistungsangebots.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Seit 2010 haben knapp 3.500 KMU mit Unterstützung des Programms Beratungsdienstleistungen zur Steigerung ihrer Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit erhalten (Business Development Services, BDS). Daraufhin haben 38 Prozent der beratenen Unternehmen ihren Umsatz und 34 Prozent ihren Gewinn erhöht. Jeder fünfte Teilnehmer hat die Zahl seiner Angestellten verdoppelt.

Senegal. Senegalesische Unternehmerinnen bei einer Fortbildung in Thiès. Foto: Jacky LY © GIZ

Das Geschäftsklima hat sich verbessert. In das neue Steuergesetz wurden mehrere gemeinsam erarbeitete Vorschläge aufgenommen. Zum Beispiel muss die Umsatzsteuer nicht mehr monatlich, sondern quartalsweise gezahlt werden. Tankstellenpächter erhalten Steuererleichterungen. Bei Betriebsverlusten sind Unternehmer von der Pauschalbesteuerung befreit. Herausgeber elektronischer Bücher sind von der Mehrwertsteuer befreit.

Die Mikrofinanzdirektion hat im März 2012 ein „Finanzgrundbildungsprogramm des Mikrofinanzsektors“ eingeführt. Dies wurde gemeinsam von der Regierung und dem Berufsverband der MFI mit Unterstützung des Programms erarbeitet.