Die Sickergrube der Schweinezuchtanlage Porcina Americana in Costa Rica verpestete die Luft in den umliegenden Gemeinden und das Wasser des Flusses. Dem Betrieb drohte deshalb die Schließung und damit über 100 Mitarbeitern die Arbeitslosigkeit. Héctor Alvarado Cantillo handelte eine Lösung aus: Die GIZ unterstützte im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung den Bau einer modernen Biogasanlage, die nun aus den Abfällen regenerativen Strom für die Gemeinden erzeugt.
Stellen Sie sich eine riesige Sickergrube vor. Und da gärt – bei unseren sub-tropischen Temperaturen und vielen Regenfällen – alles vor sich hin, was so an Abfall anfällt. Wissen Sie, wie das stinkt? Über Kilometer hinweg hatten die Bewohner der umliegenden Dörfer zu leiden. Das Wasser unseres Flusses war verseucht. Seltsame Krankheiten grassierten. In der Schule meiner Tochter musste bei brütender Hitze hinter geschlossenen Fenstern und Türen gelernt werden, sonst hätten die Kinder den Gestank nicht ausgehalten. Nun verschwindet das in der Biogasanlage – und kommt als Strom für unsere Lampen und Kühlschränke wieder raus. Es ist wie ein Wunder.
Ich arbeite gern mit den Schweinen. Auch sie haben ihre fünf Sinne. Aber natürlich bedeutet meine Arbeit auch das Einkommen, von dem ich und meine Familie leben. Hätten wir den Betrieb wegen der Verschmutzung schließen müssen, wäre das ganze Dorf arbeitslos geworden. Mit der Biogas-Anlage konnten wir allen ein Auskommen sichern.
Ich halte nichts von Kneipen und Alkohol. Ich durchforste mit meiner selbstgebauten Wünschelrute die Hügel, um nach unentdeckten Wasserquellen zu suchen. Da sind mir meine Nachbarn unendlich dankbar.
Natürlich meine Lieben, meine Frau, meine Kinder. Aber wie sollen die in verpesteter Luft und verseuchtem Wasser gesund und glücklich leben? Deshalb ist mir in den vergangenen Jahren bewusst geworden, wie wichtig Umweltschutz in unserer Zeit ist. Ich hätte gerne, dass das auch den nachkommenden Generationen stärker vermittelt wird.
Ich würde das weiter vorantreiben, was wir bereits begonnen haben: Dass die Anwohner und das Unternehmen ohne Konflikte neben einander existieren können.