Förderung von zivilgesellschaftlichen Organisationen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Deutsch-tansanisches Programm zur Unterstützung des Gesundheitssektors – Handlungsfeld: Förderung von zivilgesellschaftlichen Organisationen
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Politischer Träger: Ministry of Health and Social Welfare
Land: Tansania
Gesamtlaufzeit: 2003 bis 2016

Ausgangssituation

Die Beteiligung zivilgesellschaftlicher Organisationen ist eine wichtige Strategie, um Gesundheitsdienste zielgruppenorientiert und transparent zu gestalten. In Tansania wird die effektive Partizipation auf nationaler Ebene durch fehlende oder nicht funktionierende Koordinationsstrukturen geschwächt. Die geringe Leistungsfähigkeit in Finanzmanagement, Berichterstattung und Außendarstellung schließt lokal vor allem kleinere Organisationen von Planungsprozessen und Fördermöglichkeiten aus. Die nachhaltige Arbeit vieler Basisorganisationen ist auf diese Weise gefährdet.

Ziel

Zivilgesellschaftliche Organisationen bringen die Anliegen ihrer Zielgruppen effektiv in politische Entscheidungsprozesse ein, beispielsweise von Menschen mit HIV und von jungen Menschen, für die es nur wenige altersgerechte Gesundheitsleistungen gibt.

Vorgehensweise

Das Vorhaben fördert die Koordination unter zivilgesellschaftlichen Akteuren auf nationaler Ebene sowie den Aufbau von Kompetenzen und Ressourcen von Basisorganisationen in der Region Mtwara.

In Mtwara wird ein engmaschiges Trainingsprogramm für Basisorganisationen umgesetzt. Durch fachliche Unterstützung, Trainings sowie fortlaufende Begleitung werden die Organisationen beim Verfassen von Finanzierungsanträgen, im Finanzmanagement sowie in der politischen Anwaltschaftsarbeit gestärkt. Die teilnehmenden Organisationen werden befähigt, die Anliegen ihrer Zielgruppen nach außen zu vertreten. Das Vorhaben unterstützt sie dabei, einen Dialog mit den zuständigen Stellen in der Lokalverwaltung aufzubauen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf Jugendlichen und jugendgerechten Gesundheitsleistungen. Um an ihre Fachkompetenz und ihre Netzwerke anzuschließen, kooperiert das Vorhaben eng mit den auf Jugendthemen spezialisierten Nichtregierungsorgansationen Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) und Femina Hip.

Auf nationaler Ebene unterstützt das Vorhaben zivilgesellschaftliche Organisationen im Steuerungsgremium des Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria dabei, ihre Steuerungsaufgaben kompetent wahrzunehmen. Es sind vor allem nationale Netzwerke, die, neben der Koordination auf nationaler Ebene, bei der Einbeziehung ihrer regionalen Mitglieder unterstützt werden. Das Vorhaben recherchiert aktuelle Richtlinien des Globalen Fonds, arbeitet diese auf und vermittelt sie an die Basisorganisation.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Zivilgesellschaftliche Organisationen haben Prozesse für die Begleitung des Globalen Fonds in Tansania entwickelt. Sie sind in den relevanten Gremien vertreten. Durch verbesserten Informationsaustausch und koordiniertes Vorgehen konnten zivilgesellschaftliche Anliegen, wie beispielsweise die Versorgungsbedarfe besonderer HIV-Risikogruppen, in zentrale Entscheidungsprozesse eingebracht werden.

Elf Basisorganisationen, mit denen das Vorhaben in der Region Mtwara zusammenarbeitet, haben Fortbildungsmaßnahmen in zentralen Managementbereichen absolviert. Vier Organisationen konnten daraufhin an Ausschreibungen internationaler Geber teilnehmen. Alle teilnehmenden Organisationen haben ihr Wissen über sexuelle und reproduktive Gesundheit erweitert und können die Interessen von Menschen mit HIV und von jungen Menschen besser vertreten.

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