Saudi-Arabien investiert massiv in Bildung und Ausbildung, denn dem Königreich mangelt es an eigenen Fachkräften. Deswegen beauftragte die saudische Berufsbildungsbehörde GIZ International Services mit dem Aufbau der ersten Ausbildungseinrichtung im Land für Berufsschullehrer. Nayef Yar gehörte zu den ersten Bachelorstudenten in Riad, inzwischen lehrt er selbst.
Als ich meinen College-Abschluss in Jeddah machte, haben mich meine Lehrer für diese Ausbildungseinrichtung vorgeschlagen. Sie sagten mir, es sei eine neue Schule mit deutschen Lehrern und unter deutscher Verwaltung und dass das eine sehr große Chance für mich sei. Die Gründe für meine Entscheidung, dorthin zu gehen, waren die anderen Lernmethoden, die ganze High-Tech-Ausrüstung und dass Deutsche diese Einrichtung betreiben.
Ja! Die Lehrenden sind ohne Ausnahme sehr gut, und ich habe viele Freunde unter den Studierenden gefunden. Man lernt an echten Maschinen und Werkzeugen. Es gibt dort genau die gleichen Maschinen wie in den Fabriken von Mercedes Benz in Deutschland! Nach Abschluss meines Studiums hatte ich den Eindruck, dieselbe Qualität wie an einer deutschen berufsbildenden Schule bekommen zu haben, ohne das Land verlassen zu müssen!
Meine Eltern sind beide Lehrer, und während meiner Kindheit und Jugend sah ich ihre Liebe und ihr Engagement für den Beruf. So habe ich mich entschieden, in ihre Fußstapfen zu treten. Die Lehre ist eine fantastische Chance für mich, jungen Menschen zu helfen, bessere Qualifikationen und Fertigkeiten zu erwerben.
Saudi-Arabien ist eins der größten Länder der Welt. Es ist das Land des Propheten Mohammed – Friede sei mit ihm – und der zwei heiligen Moscheen. Viele Menschen denken, dass Saudi-Arabien keine Geschichte habe, aber wir waren im Laufe der Zeit durchaus bedeutend.
Ich mache gerade einen Master in Mechatronik. Ich glaube, als Lehrer habe ich die Verpflichtung, kontinuierlich weiter zu lernen und mich vorzubereiten, damit ich meinen Schülern das Beste bieten kann. Ich stehe kurz vor dem Abschluss und wie Sie sich denken können, habe ich deshalb nicht viel freie Zeit, zumindest nicht so viel wie ich es gerne hätte. Vielleicht fange ich eine Doktorarbeit an, wir werden sehen, was die Zukunft bringt.